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Hi Leute, mein Name ist Frida, ich bin 18 Jahre alt, komme aus Dortmund und habe seit ca. 6 Jahren Diabetes.
Erst vor ein paar Monaten habe ich mein Abitur gemacht. Aber was soll man als 17 Jährige machen ? Ich wusste es nicht. Nicht was ich studieren soll, ob ich überhaupt studieren soll. Aber dann wieder die gleiche Frage. Was für eine Ausbildung soll ich machen. Wie so viele andere Abiturienten hatte ich keinen Plan was ich mit meinem Leben nach der Schule anfangen sollte. Dann kam die Idee. Australien. Eine neue Kultur kennen lernen, etwas erleben, mal was anderes als lernen und Klausuren schreiben. Reisen mochte ich sowieso und wer will schon nicht nach Australien 😊
Doch dann kamen schon die nächsten Fragen. Wie regelst du das mit deinem Diabetes in Australien, wenn du ganz alleine, ohne Ansprechpartner dorthin reist? Wie machst du das mit deinem Equipment, du kannst doch nicht alles mit dir rumschleppen.
All diese Fragen bringen natürlich auch Zweifel mit sich. Schaff ich das überhaupt und was ist wenn mal alles schief läuft? Doch durch das überwiegend positive Feedback zu meiner Planung nach dem Abi, saß ich schließlich doch im Reisebüro um einen Flug nach Australien zu buchen.
Geplant sind sechs Monate „Work and Travel“ durch Australien, ob es doch kürzer wird als gedacht oder ich noch einen Monat verlängere wird sich dann vor Ort entscheiden.
Wie es dann mit der Vorbereitung auf meinen Auslandsaufenthalt klappt und welche Erfahrungen ich mit meiner Erkrankung in Australien mache werde ich euch in meinen nächsten Beiträgen erzählen.
Mich erwarten neue Erfahrungen, Eindrücke, eine neue Kultur...
Jedoch ist bis dahin noch viel zu erledigen 😊
Also bis Bald,
Eure Frida 😊
Nachdem ich alles vorbereitet hatte, konnte ich endlich nach Australien starten. Vor mir standen 17 Stunden Flug und drei Stunden Aufenthalt in Dubai. Pumpe auf Flugmodus und los geht es. Doch die lange Reise macht einen nicht nur physisch fertig sondern beeinflusst auch den Blutzucker. Müdigkeit, Aufregung und Stress sind nämlich nicht gerade die beste Kombination für einen guten Blutzucker. Und dann streikt auch noch die Pumpe bei der Landung. Batterie tauschen. Schlecht wenn die Batterien im Reiserucksack sind. Na toll.
Nach einer gefühlt endlosen Busfahrt und ein wenig Lauferei hatte ich das Hostel dann schließlich erreicht und freute mich schon auf‘s Duschen. Vor Aufregung hatte ich ganz vergessen die Batterie zu wechseln und nun erkannte ich ein weiteres Übel. Das Set hatte sich gelöst. Blutzucker: 414mgdl und natürlich auch Keton. Das heißt trinken, trinken und nochmals trinken und den Blutzucker im Auge behalten.
Meine lang ersehnte Dusche musste also noch ein wenig warten.
Nachdem ich also das Set gewechselt hatte, wobei mich meine Zimmergenossinen ganz erstaunt anschauten (eine studiert Human-Biology oder sowas und war ganz fasziniert :D) ging der Blutzucker dann auch relativ schnell wieder runter und ich konnte getrost und erschöpft schlafen gehen.
Warum muss der Anfang immer so schwierig sein? Naja, war ja nicht von langer Dauer!
Alle die ich bis jetzt hier getroffen habe, meinten ich hätte in den nächsten Tagen bestimmt mit dem Jetlag zu kämpfen. Eigentlich logisch, zumal ich hier sieben Stunden vor euch in Deutschland bin. Das hieß für mich Wecker stellen damit ich in den Zeitrythmus reinkomme und nicht bis 16 Uhr (9 Uhr morgens Deutschland) schlafe. Weshalb ich dann schon um 6 Uhr morgens (23 Uhr Deutschland) wach wurde kann ich nicht sagen. Vielleicht lag es aber auch am Blutzucker der mit 85 immer tiefer sank.
Ich hoffe es klappt in den nächsten Tagen besser mit meinem Blutzucker und bin gespannt was mich sonst noch so erwartet.
Bis bald, eure Frida
ich bin jetzt schon knapp 2 Wochen in Australien und habe viel gesehen. Auch der Blutzucker gewöhnt sich langsam an die große Umstellung. Was zu Hause zu hoch war ist hier eher zu tief. Im Großen und Ganzen ist der Blutzucker hier aber besser als zuhause in Deutschland. Woran das liegt kann ich gar nicht sagen, da ich hier nicht aktiver bin als in Deutschland. Vielleicht an dem anderen Lebensstil als Backpacker, an der Wetterumstellung, oder ganz einfach eine Mischung aus Allem, Bewegung, Stress, Wetter...
Nach zahlreichen Unterzuckerungen, neigt sich jedoch auch mein Vorrat an Traubenzucker zum Ende hin. Was ich auf all meinen Reisen immer wieder lernen musste: Traubenzucker gibt es fast nur in Deutschland. Zum Glück gibt es Alternativen wie Saft oder zuckerhaltige Getränke.
In den Tagen die ich schon hier in Perth verbracht habe, habe ich festgestellt, dass man als Diabetiker ganz einfach in ein Gespräch kommt. „Was hast du da am Arm“, oder „Was für ein Gerät hast du da in der Hand“, waren nur zwei der vielen Fragen, die ich in den letzten 2 Wochen häufig beantworten musste. Dadurch ergaben sich aber meist auch nette Gespräche wodurch man immer wieder neue Leute kennen lernt.
Leider musste ich jedoch auch schon schlechte Erfahrungen hier machen. Nach einer Woche in Perth wollte ich nun endlich das restliche Australien erkunden und suchte nach Mitfahrgelegenheiten. Schnell fand ich eine auf Facebook, schrieb sie an und prompt kam die Zusage. Perfekt. Dachte ich. Nachdem wir ein paar Tage lang über Facebook geschrieben hatten, war am Abend vor der Abfahrt endlich ein Treffen. Das ich Diabetis habe, hatte ich ihnen nicht erzählt. Ich hatte gar nicht daran gedacht, denn es ist für mich ja auch kein großes Thema, sonst würde ich nicht alleine nach Australien reisen. Meiner Mitfahrgelegenheit machte das dann doch mehr aus als ich dachte. Naja. Nachdem wir uns dann voller Vorfreude verabschiedet hatten, fing ich auch direkt mit dem Packen an. Alles Umsonst. Knapp zwei Stunden später bekam ich dann eine Nachricht, dass ich auf Grund meiner Erkrankung nicht mit kommen könnte. Ich war am Boden zerstört, wusste nicht wie es weiter gehen sollte. Was sollte ich nun tun, wenn mich niemand mitnehmen will. Das Gute in einem Hostel ist, wenn du mal fertig bist versuchen dich gleich 5 andere Backpacker wieder aufzubauen und man findet relativ schnell wieder neue Mitfahrgelegenheiten. Außerdem hatte ich dadurch die Möglichkeit mehr mit Leuten aus meinem Hostel zu unternehmen!
Also für die nächsten Tage heißt die Devise, positiv denken, den Kopf nicht hängen lassen und mal schauen, dass ich die Unterzuckerungen rausbekomme.
Nachdem ich mich nach der Absage wieder gesammelt hatte, suchte ich wieder nach einem Roadtrip Richtung Adelaide und fand ziemlich schnell eine Anzeige auf Gumtree. Ihr zu erzählen, dass ich Diabetiker bin ließ sich leider durch meinen Sensor am Arm nicht zu vermeiden. Zum Glück war das Mädchen, die Richtung Melbourne fahren wollte anderes eingestellt und meinte, dass es ihr nichts ausmachen würde, solange ich gut damit klarkomme.
Perfekt. Am Samstag den 31. November ging es endlich los. Wir waren drei Personen, zwei Deutsche und ein Australier und uns standen ca 4000 Kilometer Autofahrt bevor. Für mich sollte es von Perth, über Margaret River, Albany, Esperance, bis nach Adelaide gehen. Ein bisschen sorgen um meine Werte und das Kühlen meines Insulins machte ich mir schon, aber jetzt wo ich in Adelaide angekommen bin muss ich sagen, dass alles ganz gut geklappt hat.
Zwar waren meine Werte nicht immer so gut, da in den vielen ungesunden und billigen Fertigprodukten, die wir aus Preisgründen aßen, versteckt Zucker drin ist und die unerwartete Kälte in der Nacht mir viel Energie raubte und meinen Blutzucker senkte, jedoch hat im großen und ganzen betrachtet alles geklappt und ich konnte mein Insulin in der, vom Australier mitgebrachten Kühlbox, lagern.. Starke Unterzuckerungen in der Nacht wurden zum Glück durch den Smart Guard der MiniMed 640g verhindert. Auch war ich bereits nach ein paar Tagen stark erkältet, was sich natürlich auch in den Blutzucker werten wieder gespiegelt hat.
Ein Problem gab es jedoch auf der Fahrt. Da der Trip relativ spontan geplant wurde, hatte ich keine Zeit mehr neue Sensoren zu bestellen, kam ich auf die Idee diese direkt nach Adelaide schicken zu lassen, da ich dort auch jemanden kannte, zu der ich das Packet schicken konnte.
Nachdem ich bereits in Perth meine Kontodaten und persönlichen Informationen an Medtronic Australia weitergeleitet hatte, wurde mir nach drei Tagen auf meinem Trip mitgeteilt, dass sie meine Kreditkarte nicht annehmen können, da der Computer sie immer ablehnt. Da ich jedoch mitten durchs Nirgendwo durchfuhr, hatte ich teilweise nur schlechtes Netz, wenn überhaupt. Demendsprechend, verlief das Prozedere eher schleppend. Nachdem dann endlich die Bestätigung für eine andere Kreditkarte kam, konnten die Sensoren endlich verschickt werden.
Jetzt wo ich endlich in Adelaide bin, muss ich die Sensoren nur noch bei der Bekannten abholen! Dass sich alles so in die Länge gezogen hat, liegt jedoch nicht nur an meinen sehr begrenzten Kommunikationswegen auf meiner Reise, sondern auch daran, dass erstmal ein Account für Medtronic-Bestellungen erstellt werden muss. Der Versand an sich ist sehr schnell, so waren die Sensoren schon nach wenigen Tagen in Adelaide.
Bis bald, eure Frida.
Nun bin ich schon eine Woche lang in Adelaide und musste mich erstmal nach meinem Leben als Dauercamper wieder auf ein Leben im Hostel umstellen. Auch vom Blutzucker her.
Neben der anderen Aktivitäten, die bei 38 grad im Schatten eher mäßig ausfielen, stellte ich meine Ernährung wieder auf eine gesündere Art um, die mehr Obst und Gemüse beinhaltete :D.
Denn Toast, Würstchen und Nudeln konnte ich für die ersten paar Tage im Hostel nicht mehr sehen.
Auch konnte ich mich endlich von meiner Erkältung erholen, die mich ab der zweiten Woche des Roadtrips begleitet hatte und sehr viel Energie raubte.
Nachdem ich schließlich die Sensoren bei meiner Bekannten abgeholt hatte, konnte also nichts mehr schief gehen. Dachte ich. Denn wie immer kann alles im einen Moment super sein und im Anderen steht man vor der nächsten Herausvorderung.
Diese bestand diesmal darin, die Sensoren wieder anzuschließen. Die Sensoren hatte ich schonmal. Gut. Ich musste also nur noch einen legen und dann ist alles wie vorher. Falsch. Fehlermeldung: Transmitter kann nicht gefunden werden. Nachdem ich das System gefühlte 10 mal neu gestartet hatte und immer wieder die gleiche Fehlermeldung erhalten hatte, versuchte ich es mit einem neuen Sensor. Gleiches Problem. Was jetzt? Vielleicht ist ja die Batterie der Transmitteradestation leer, doch auch nachdem ich diese ausgewechselt hatte, kam ich nicht weiter.
Da man die deutsche Medtronic Hotline leider nicht vom Ausland aus erreichen kann, sorgte meine Mutter in Deutschland schließlich dafür, dass ich kurze Zeit später über Whats-App zu einem Mitarbeiter hatte, der mir weiterhalf.
Am Ende waren es beide Sensoren, die kaputt waren. Diese wurden mir natürlich von Medtronic ersetzt und nachdem ich einen neuen Sensor gelegt hatte, funktionierte auch wieder alles.
Bald ist Weihnachten, wie es mir über die Feiertage erging, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.
Weihnachten stand vor der Tür. Es ist Sommer. Und bei 38 Grad im Schatten kommt trotz kitschiger Weihnachtsdeko kein Weihnachtsgefühl auf. Ein vorteil hat Weihnachten im Sommer, man kommt nicht in Versuchung den ganzen Süßkram den man zu Weihnachten findet und die den Blutzucker immer so hochtreiben, zu kaufen. Erstens, gibt es nicht soooo viel zu kaufen, zweitens hat man bei der Hitze gar keinen Hunger auf Schokolade.
Da ich Weihnachten immer mit Familie und Freunde verbunden hatte, dachte ich bevor ich nach Australien kam, dass diese Zeit die Schlimmste meines Aufenthalts werden würde.
Dem war aber nicht so, da ich in Adelaide in einem sehr familiären Hostel untergekommen war, hatte ich schnell Freunde gefunden, mit denen ich Weihnachten am Strand feierten. Wir grillten und hatten sehr viel Spaß. Ein Makel gab es jedoch an der ganzen Sache, später am Abend, war mein Blutzucker auf einmal über 400 und ich weiß nicht warum aber irgendwie bekam ich ihn trotz mehrfacher Korrektur nicht runter, sodass ich früher als die Meisten gehen musste. Schade, aber die Gesundheit geht vor. Komischerweise hatte ich dann, als ich ins Bett gehen wollte auf einmal einen Blutzucker von 97, sodass ich mr schon sorgen um eine Unterzuckerung machte. Ich weiß bis heute nicht was der Grund dafür war.
Die nächsten Tage wurde es Blutzuckertechnisch leider nicht besser und als ich kurz davor war einen Arzt aufzusuchen, klappte auf einmal wieder alles.
Nächstes Problem: In all der Aufregung, während des Reisens, hatte ich natürlich vergessen, regelmäßig meinen Vorrat and Kathetern und anderem Zubehör zu checken und stand dann auf einmal während der Feiertage mit drei Kathtern da. Medtronic hatte nur an bestimmten Tagen und zu bestimmten Zeiten auf und meine beiden Kontaktpersonen waren im Urlaub. Nachdem ich die ersten paar Male am Telefon quasi abgewimmelt wurde, und mir gesagt wurde, dass sie nicht wüssten von welchen Produkten ich reden würde, fiel mir auf, dass ich außerhalb der Öffnungszeiten angerufen hatte und in dieser Zeit nur Notfälle behandelt wurden.
Also rief ich nochmal an und siehe da es klappte, ohne Probleme. Ich bestellte direkt neue Katheter, Reservoirs und Teststreifen für mein Messgerät. Jetzt nur noch auf die Rechnung per Mail warten und dann ist alles perfekt, solange ich keine Probleme mit meinen restlichen Kathetern habe.
Die Sachen werden direkt zu meinem neuen Hostel in Cairns geschickt, wo ich sie dann nach meinem Flug nach Neujahr abholen kann.
Bis bald, eure Frida
Hey Leute,
nachdem ich die Neujahrsnacht durchgemacht hatte landete ich schließlich um 10 Uhr morgens in Cairns, Queensland. Erstaunlicherweise hatte mein Blutzucker den wenigen Schlaf gut überstanden.
Im Hostel angekommen, bekam ich direkt mein Packet mit meiner Medtronic-Bestellung in die Hand gedrückt. Perfekt. Die einzige Sache die noch nicht so gut läuft, ist der Rechnungsweg. Bei den Sensoren hatte alles gut geklappt, ich bekam eine Rechnung mit im Packet und eine per E-Mail zugesendet. Diesmal hatte ich zwar eine im Packet, jedoch wurde die andere Rechnung nicht als E-Mail zu mir geschickt sondern als Brief an die Adresse die ich in Adelaide angegeben hatte.
Nachdem ich den deutschen Mitarbeiter angeschrieben hatte, kam kurze Zeit später die Nachricht er würde sich darum kümmern.
Nach dem Stress mit der Bestellung über den Feiertagen hat dann ja doch zum Glück noch alles geklappt. Ich hab meine Katheter und mein Blutzucker hat sich auch wieder einigermaßen gefangen , hoffentlich bleibt das so in Cairns.
Ich bin gespannt wie mein Blutzucker den Klimawechsel von trockener Hitze zu dem feuchten, tropischen Klima mitmacht.
Eine Sache noch. Wenn man in Australien ist muss man unbedingt das Great Barrier Reef gesehen haben.Ich hatte mich gegen das Tauchen entschieden, da mir das mit man bei sowas ja nie weiß wie der Blutzucker mitspielt und man kann nicht immer beim Tauchen mal schnell hochkommen und den Blutzucker checken. Habt ihr da andere Erfahrungen? Naja das Schnorcheln hat mir gereicht, denn ich habe auch ohne tauchen eine Schildkröte und viele schöne Fische gesehen.
Bis bald, eure Frida
leider hat mein Körper das sehr feucht-warme Klima nicht so gut verkraftet wie gehofft. Katheterstellen haben sich verhärtet und entzündet und Sensoren brauchte ich gar nicht erst zu legen, da das Pflaster bei der Luftfeuchtigkeit gar nicht erst am kleben geblieben ist und ich mir zwei Sensoren hintereinander rausgezogen hatte. Ich muss also raus aus dem Klima. Gar nicht so schlimm, denn aufgrund der Regenzeit gab es so gut wie keine Arbeit in Cairns und von den Farmen in der Umgebung hatte ich nur schlechtes gehört. Da wollte ich dann sowieso nicht hin.
Trotzdem waren es zwei ereignisreiche und schöne Wochen, die wie immer viel zu schnell vorübergegangen sind. Ich bin jetzt schon über 2 Monate in Australien und es fühlt sich immer noch eher wie 2 Wochen an. Das liegt wohl daran, dass ich immer wieder neue Menschen kennenlerne, wie die drei Holländer, mit denen ich einen zweitägigen Roadtrip gemacht habe und daran, dass ich sooooo viele neue Sachen sehe!!
Eine weitere Feststellung die ich hier gemacht habe, ist, dass man leichter die Disziplin verliert. Zuhause hab ich immer genau darauf geachtet, dass ich zwei Stunden zwischen den Mahlzeiten gewartet habe, hier isst man ein Eis mit. wenn die Anderen eins essen. Ich werde versuchen mich in den nächsten Tagen wieder zusammenzureißen, ich will ja schließlich auch vernünftige Blutzuckerwerte haben.
Jetzt heißt es für mich wieder weiterziehen. So langsam gewöhne ich mich daran ständig Abschied nehmen zu müssen und so fällt es nicht mehr so schwer, auch wenn man die Leute im Hostel sehr mag. In den nächsten 3 oder 4 Wochen werde ich die Ostküste bis nach Brisbane runterreisen und dort nach Arbeit suchen.
Das Wetter dort ist zwar auch sehr warm, aber lange nicht so schwül wie in Cairns, sodass sich meine Katheterstellen hoffentlich nicht mehr entzünden und ich endlich mal wieder einen Sensor legen kann.
Bis dahin,
Frida
viele Grüße aus Rockhampton. Ich bin jetzt schon knapp 1000 Kilometer südlich von Cairns und das spürt man auch. Die Hitze bleibt zwar bestehen, jedoch ist es zum Glück nicht mehr so feucht.
Ich kann endlich wieder Sensoren legen und die Katheterstellen entzünden sich auch nicht mehr so schnell.
Was hab ich die letzte Woche gemacht ? Nachdem ich den Nachtbus von Cairns nach Townsville genommen hatte, verbrachte ich eine Nacht auf Magnetic Island. Krank. Ich verbrachte den halben Tag damit mich zu übergeben und als die Hostelmitarbeiter doch noch bemerkten dass es mir nicht gut ging, durfte ich auf einmal doch in mein Zimmer einchecken.
Von Magnet Island ging es dann weiter nach Airlie Beach, wo ich die Whitsunday Islands besichtigte und zum ersten mal Insulin besorgen musste.
Ich hatte es mir um einiges komplizierter vorgestellt, aber die Insulinbeschaffung ist das einfachste was ich bis jetzt machen musste. Zunächst hatte ich natürlich kein Plan. Was mach ich jetzt. Meine deutschen Rezepte kann ich ja nicht einfach benutzen. Muss ich extra zum Arzt ? Zum Glück konnte ich einen anderen Diabetiker mit dem ich über Facebook Kontakt habe anschreiben, der mir meine Fragen kurze Zeit später beantwortete.
Um hier an Insulin zu kommen, geht man zunächst zum Arzt, zahlt erstmal 70 Dollar Arztkosten und erklärt dem Arzt einfach, dass man ein Rezept für Insulin braucht. Im meinem Fall wurde ich dann gefragt, wie lange ich noch in Australien bin. Für meine weiteren knapp 5 Monate habe ich nun ein Rezept für 5x10ml Fläschchen bekommen was ich insgesamt drei mal verwenden kann. Das sollte auf jeden Fall reichen.
Danach geht man einfach zur Apotheke und hat kurze Zeit wieder Insulin! Easy.
Nach Airlie Beach ging es für mich weiter nach Rockhampton, einer kleineren Stadt, von der ich die Great Keppel Island besuchen werde.
Wie es danach weitergeht weiß ich noch nicht genau, aber ich werde euch auf dem Laufenden halten.
Bis bald,
Frida
viele Grüße aus Brisbane, der größten Stadt des Staates Queensland, an dessen Küste ich die letzten Wochen unterwegs war. Nach Rockhampton ging es für mich weiter nach Agnes Water, wo ich Surfstunden nahm. Surfen mag zwar und es macht richtig Spaß, aber es ist auch sehr anstrengend und geht auf den Blutzucker. In nur drei Stunden verbrauchte ich so ziemlich alle meine Vorräte an Müsliriegeln und Co., die ich mitgebracht hatte. Das heißt aufpassen und wenn möglich mit einem höheren Wert starten.
Von Agnes Water aus bestellte ich wieder Sets und anderes Zubehör, leider war es auch dies Mal nicht so einfach. Zum Teil meine eigene Schuld, da ich nicht an DEN Nationalfeiertag schlechthin (Australia Day) gedacht hatte. Dann, weil ich hin und her geschickt wurde, bis ich endlich bei der zuständigen Person landete und bestellen konnte. Zum Glück bekam ich das Packet noch vor meiner dreitägigen Tour nach Fraser Island, da ich sonst mit einem Ersatzset hätte starten müssen. Das wäre gehörig schief gelaufen. In drei Tagen, musste ich ungefähr jeden Tag das Set wechseln, da sich durch das viele Schwimmen irgendwann das Set und Anschlussstelle am Körper nicht mehr verbinden ließen, wobei ich keine Ahnung hab woran das liegt.
Weiter ging es über Rainbow Beach und Noosa nach Brisbane, wo ich jetzt endlich mal wieder etwas mehr Zeit verbringe und mich auch anderen Sachen widmen kann.
Hi Leute,
nach einiger Zeit melde ich mich mal wieder! Aus Sydney. Wie ich dahin gekommen bin ? Mit einem Roadtrip. Das Alles war ziemlich spontan, aber da ich keine Arbeit in Brisbane gefunden hatte und selbst auf Farmwork ein paar Wochen hätte warten müssen, wollte ich so schnell wie möglich Brisbane verlassen. Auf der Internetseite von Gumtree, fand ich dann auch ziemlich schnell was und so verließ ich noch am gleichen Tag Brisbane und machte mich mit einer Holländerin und einem Belgier auf zur Millionen-Metropole Sydney.
In der Hektik hatte ich mir jedoch die Anzeige nicht genau genug durchgelesen. Die beiden wollten wandern und so ziemlich nichts anderes machen. Wir hatten 10 Tage Zeit. Ich als unerfahrene Wanderin hing so ziemlich immer hinterher, und auch mein Blutzucker merkte, dass ich nicht mehr in der Stadt herumwanderte, sondern teilweise für 2km 2 Stunden einplanen sollte, da der Weg hauptsächlich steil bergauf ging und man sogar etwas klettern musste. Verhältnismäßig viele Unterzuckerungen folgten und ich glaube ich habe in meiner Zeit in Australien nie so viel Limonade trinken müssen :D. Auch sollte man nie sein Messgerät im Auto vergessen, wenn der der immer vorläuft die Autoschlüssel hat. Aber irgendwie bin ich dann doch an die Autoschlüssel gekommen und bin ganz schnell wieder zurückgelaufen.
Es war zwar anstrengend ( auch immer um 7 Uhr aufstehen zu müssen), aber es hat jede Menge Spaß gemacht und wir sind wunderschöne Wege entlang gelaufen, die uns zu atemberaubenden Aussichtspunkten geführt haben.
Jetzt bin ich in Sydney angekommen. Nach 10 Tagen fast nur Natur eine riesen Umstellung. Auch für den Blutzucker da ich ja nicht mehr so viel Energie brauche.
Ich hoffe ich finde jetzt hier Arbeit ansonsten gebe ich die Hoffnung so langsam auf.
Sydney. Viele denken wahrscheinlich Sydney ist die Hauptstadt von Australien, was aber gar nicht stimmt. Canberra, die zu 100 % durchgeplante Stadt, welche zwischen Melbourne und Sydney erbaut wurde, weil die beiden Städte sich nicht einigen konnten welche die Hauptstadt wird, ist die Hauptstadt. Aber egal.
Wie gesagt musste ich mich erst mal wieder auf das Stadtleben umstellen und nach ein paar Tagen Sightseeing begab ich mich dann auf die Jobsuche und saß drei Stunden bei Starbucks nur um das freie WLAN für die Jobsuche zu nutzen. Doch trotz des ganzen Jobsuche-Stress wollte ich meine Zeit in Sydney genießen und unternahm deshalb Ausflüge zu den Blue Mountains, Botanic Gardens, City, Manly Beach, Bondi, Art Gallery… Die Stadt ist zwar sehr lebhaft und durcheinander aber sie ist nicht umsonst eine der beliebtesten Reiseziele der Welt!!!
Das größte Problem stellte jedoch meine Pumpe da. Alle paar Tage, oder auch Stunden, meldete sie entweder das Problem Stromfehler erkannt oder Batterie schwach, was mich nach zwei Wochen so nervte, dass ich leider auf die alte Pumpe umsteigen musste. Somit kann ich zwar leider keine Sensoren mehr tragen, hab aber nicht das Problem, dass ich mitten in der Nacht von meiner Pumpe wegen einem Stromfehler geweckt werde, das Reservoir neu einlegen muss und wohlmöglich im Halbschlaf vergesse, das ganze System wieder anzumachen, sodass der Blutzucker am nächsten Morgen viel zu hoch ist.
Mit meiner alten Paradigm 754 funktioniert alles wie gewollt, ich muss nur mal zuhause schauen wie es mit der neuen MiniMed 640G weitergeht.
Bis bald,
eure Frida
Hey Leute,
Ich hab einen Job! Nachdem ich nun vier Monate gereist bin, bin ich froh für zwei Monate wieder eine Routine zu haben, bevor es nochmal für einen Monat auf Reisen geht.
Nachdem ich verzweifelt nach einem Job gesucht hatte und schließlich eine Anzeige auf einer Internetseite geschaltet hatte, bekam ich zum Glück zwei vernünftige Rückmeldungen.
Ich hab mich für die Farm zwischen Melbourne und Adelaide entschieden zu der ich ca. 20 Stunden mit dem Bus unterwegs bin. Eine lange Fahrt steht mir bevor, aber ich bin bereit diese auf mich zu nehmen, da ich wirklich eine Pause vom Reisen, brauche.
Ich freue mich schon darauf endlich mal wieder eine Routine zu haben, wodurch auch hoffentlich mein Blutzucker besser wird, der unter dem Reisen sehr gelitten hat. Ständige Überzuckerungen, durch Essen, was wohl mehr Zucker enthalten hat als ich dachte. Dadurch, dass ich auf der Farm auch länger bleiben werde als nur eine Woche, kann ich mir mehr Sachen, kaufen, die ich auch lagern kann. So freue ich mich auf einen besseren Blutzucker und eine gesündere Ernährung.
Mein Job auf der Farm wird es sein, nach den Schafen zu schauen. Auf dem 4500 Morgen großen Gelände leben ca. 1000 Schafe, aufgeteilt in 5 Herden, die in den nächsten Wochen Lämmchen bekommen. Ich werde also jeden Morgen und auch nachmittags zu den Schafen rausfahren und schauen ob es dort Probleme gibt. Außerdem werde ich mich später um die verwiesenen oder zu schwachen Lämmchen kümmern.
Die Familie die auf der Farm lebt, hört sich auch sehr freundlich an und ich hoffe, sie haben kein Problem damit, dass ich Diabetes habe!
Jetzt heißt es noch die letzten Tage in Sydney genießen bevor es dann auf meine lange Busreise geht.
Bis bald,
eure Frida.
Hey Leute,
nach einer gefühlt endlosen Busreise, habe ich nun endlich die Farm erreicht. Ich wohne wortwörtlich irgendwo im Nirgendwo, das nächste Dorf (ca. 1000 Einwohner) ist ca. eine viertel Stunde Autofahrt entfernt, hat aber eine Apotheke. Das heißt Insulin kann ich bestellen.
Direkt am ersten Tag, lud mich die Familie zum Essen ein, da fällt natürlich auf, dass ich Diabetes habe. Aber sie waren kein bisschen besorgt, sogar eher interessiert und da man in so einer Gegend so ziemlich jeden kennt, konnten sie mir genau sagen wie viele Pumpenträger es im Dorf gab.
Allerdings ist es für sie nicht so einfach wie bei uns, wo der Diabetologe nicht ganz so weit weg ist. Sie müssen einen Tagesausflug daraus machen, da der nächste Diabetologe mal eben 2 Stunden weit weg ist. Wie gesagt, irgendwo im Nirgendwo. 😀
Nachdem ich in Sydney die Pumpe ausgetauscht hatte, geht es jetzt einigermaßen gut, blöd ist nur, dass ich meine Sensoren nicht mehr benutzen kann :/
Mir ist aufgefallen, dass es viel schwieriger ist diszipliniert mit dem Diabetes umzugehen, wenn man auf Reisen ist. Für mich zumindest. Es gibt immer wieder Sachen, die ich ausprobieren möchte, und dann ist der Blutzucker auf einmal viel zu hoch. Zuhause hatte ich das so gut wie nie und hab penibel darauf geachtet was ich für was spritzen muss.
Meine Arbeit hat dann auch direkt am nächsten Tag angefangen, war aber zu Anfang noch nicht so Anstrengend allerdings, so wurde mir gesagt, wird es deutlich anstrengender wenn man dann viele kleine Lämmchen mit der Hand füttern muss. Letztes Jahr waren es insgesamt 60 Lämmchen, die so gefüttert werden musste. Na das kann ja lustig werden.
Bis bald,
Frida
Viele Grüße aus Miram, Victoria, Australien!
Ich bin jetzt schon über eine Woche auf der Farm und es macht richtig Spaß! Auch wenn es manchmal schwer ist, wenn einem die zu schwachen Lämmchen im Arm wegsterben, oder man die vom Fuchs oder Adler getöteten Lämmchen sieht.
Die Familie hatte vollkommen recht. Nachdem ich einmal ein paar Lämmchen auf der Farm hatte, wurde es deutlich anstrengender. Zu den zweimal täglichen Routinefahrten zu den Herden, muss ich nun die Lämmchen auf der Farm dreimal täglich mit der Flasche füttern, die neuen sogar noch vor dem zu Bett gehen. Das kann sich auch auf den Blutzucker auswirken. So folgten ein paar Unterzuckerungen, bevor ich wieder alles einigermaßen im Griff hatte ( die Überzuckerungen sind noch vorhanden ).
Quad fahren – eine wichtige Aufgrabe auf einer Farm. Immer mit dabei: Einer der Hunde
Zu dem „Problem“, dass ich meine Sensoren nicht mehr benutzen kann, ist mir aufgefallen, dass ich mein Messgerät ja auch nicht mit meiner alten Pumpe verbinden kann. Irgendwie läuft es in der Sache im Moment nicht so gut :/ Aber das kann ich erst wieder in Deutschland klären und so schlimm ist es ja auch nicht keinen Sensor zu tragen, es war nur etwas einfacher, den Blutzucker zu kontrollieren.
Naja, in den nächsten Wochen werde ich mich nochmal bei dem Customer Service melden, um zum letzten Mal Equipment zu bestellen. Ich bin mal gespannt wie es dieses mal Läuft. Der freundliche deutsche Medtronic Mitarbeiter hat übrigens meine E-Mail-Adresse als Standart Rechnungsweg angegeben !! Ich hoffe bei der nächsten Bestellung wird es mal klappen , auch wenn es meine letzte ist. Die restlichen Sachen, die ich für die letzten Wochen brauche, wird mir meine Familie mitbringen, mit denen ich die letzten drei Wochen reisen werde.
Vier einhalb Monate sind ziemlich schnell vergangen. Ich hab jetzt noch gut knapp 2 1/2 Monate stehen mir noch bevor, mal schauen was ich da noch so alles erlebe !!
Bis bald,
Frida
An meine Arbeit ging ich am Anfang mit gemischten Gefühlen ran. Was wenn ich die Arbeit nicht mag, oder meine Arbeitgeber meine Krankheit nicht so akzeptieren wie ich mir das vorstellte. Andererseits bedeutete eine Arbeitsroutine vielleicht auch einen besseren Blutzucker. Jetzt wo ich gehen muss, fällt es mir natürlich schwer. In zwei Monaten, hab ich viel dazugelernt.
Wirklich nette Menschen kennengelernt und meinen Blutzucker wieder einigermaßen unter Kontrolle bekommen. Meine Lämmchen sind mir ans Herz gewachsen und ich habe meine Arbeit mit den Schafen lieben gelernt. Da kommen dann auch wieder die Zweifel. Was, wenn der Blutzucker wieder aus dem Ruder gerät, wenn ich im Outback bin und irgendwas nicht funktioniert. Eigentlich hab ich glaube ich nur Gründe gesucht um nicht gehen zu müssen, wobei ich es früher oder später ja sowieso gemacht hätte.
Bevor stehen mir noch ein paar Tage in Adelaide und meine Outbacktour mit Zwischenstopp in Coober Pedy auf dem Rückweg. Dann kommt auch schon ein Teil meiner Familie mit der ich nach drei Wochen nach Hause fliege. Meine alte Pumpe werde ich vorerst weiterbenutzen, bis ich in Deutschland Gewissheit habe, was genau jetzt falsch ist.
Mit Zubehör hab ich mich großzügig eingedeckt, die letzte Bestellung war auch gar kein Problem und war schon am nächsten Tag da. Alles was ich noch benötigen sollte (auf jeden Fall Insulin) bringt meine Familie mit.
Bis bald,
eure Frida
Hi zusammen,
da ich weder die mobilen Mittel noch die Motivation hatte alleine ins Outback zu reisen, buchte ich eine Tour. Weil man nur einen kleinen Rucksack mitnehmen sollte, musste ich mir also alle nötigen Sachen zusammenkramen. Genug Teststreifen, Katheter… denn wenn was im Outback passiert ist nicht mal so eben jemand da der dich ins Krankenhaus bringt.
Also packte ich lieber zu viel als zu wenig ein. Doch wie immer hatte ich etwas vergessen. Ein zweites Blutzuckermessgerät. Jetzt hieß es hoffen, dass mein Messgerät nicht schlapp machte.
Das Aushängeschild Australiens – Uluru
Wir fuhren von Alice Springs nach Yulara, was so ziemlich der nächste Ort am Uluru ist. 1000 Einwohner. Die neunt größte Stadt im Northern Territory.
Ein großes Krankenhaus würde es hier somit auch nicht geben. Während wir im Outback herumfuhren, kam mir die Frage in den Kopf, was mit Personen passiert, die sich schwer verletzten, oder wegen anderen medizinischen Gründen ins Krankenhaus müssen.
Die Antwort ist. Sie werden mit einem Flugzeug in das nächste Krankenhaus gebracht. Eine Aktion die man lieber nicht erleben will, da es extrem teuer ist. Auch erklärte unser Tour-Guide uns, dass weder Schlangen oder andere giftige Tiere, noch medizinische Notfälle wie starke Verletzungen oder in meinem Fall z.B. eine starke Unterzuckerung, die die meisten Notruffälle im Outback ausmachten, sondern viel mehr Dehydrierung.
Drei Tage später waren zum Glück wieder alle unbeschadet in Alice Springs. Niemanden war etwas zugestoßen, mein Messgerät war nicht kaputt gegangen oder ähnliches, ich war um viele Erfahrungen reicher und hatte neue Freunde kennengelernt.
Heute ging es schließlich mit dem Bus nach Cooper Pedy, meinem Zwischenstopp zwischen Alice Springs und Adelaide.
Die Opalhauptstadt – Coober Pedy
Eine Sache habe ich aber gelernt: Vertraut nie Kühlschränken, die ihr im Hostelzimmer habt. Der in Alice hat fast alles von meinem Insulinvorrat gefroren. Zum Glück kommt meine Familie in ein paar Tagen, die bringen mir dann wieder was mit.
Bis demnächst,
Frida
05.07.2016
Hi Leute,
wie ihr es ja schon an der Überschrift erkennen könnt, ist meine Familie gekommen. Zumindest ein Teil. Mit meinem Bruder und meiner Mutter, sind aber auch noch andere Sachen gekommen. Damit ich nicht nochmal zusätzlich Sachen in Australien bestellen muss hat meine Mutter mir nämlich Katheter, Messstäbchen und andere Sachen mitgebracht, die mich über die letzten Wochen in Australien bringen sollen.
Die beiden sind in Adelaide gelandet, wo wir noch zwei Tage verbracht haben und den Samstag darauf schließlich unseren Camper Van von der Vermietung abholten. Los ging die Fahrt Richtung Great Ocean Road. Zuerst an der Küste entlang und dann einmal durchs Landinnere, wobei wir einen Stop bei meinem alten Arbeitsplatz und im Grampians National Park einlegten.
Atemberaubende Ausblicke in den Grampians
Dann hatten wir die GOR (Great Ocean Road) erreicht und fuhren an der schönsten Küstenstraße, die ich je gesehen hab, entlang nach Melbourne.
Nach sechs Tagen kamen wir in Melbourne an. Wir waren einige Kilometer gefahren und hatten eindrucksvolle Küstenlandschaften, schöne Städtchen, mehrere Koalas, Emus und Kängurus und ganz ganz viel Natur gesehen. Da kann es einem schon schwer fallen sich wieder ins Stadtleben einzugewöhnen.
Frieren bei den nicht ganz 12 Aposteln
Meinem Blutzucker geht es im Moment auch wieder besser, wobei ich denke, dass das daran liegt, dass ich nun mit meiner Familie reise und dadurch die Disziplin wieder etwas in den Vordergrund gerückt ist.
Warten auf die Pinguine – St.Kilda, Melbourne & Neue Freunde
Jetzt bleiben uns noch zwei Tage in Melbourne und dann heißt es wieder back on the road, Richtung Sydney!
Bis bald,
Frida
06.07.2016
Back in Sydney!
Nach zwei Tagen, City-Sightseeing in Melbourne ging es für uns weiter nach Sydney.
Zunächst ging es aus der Stadt raus, auf die kleine Insel Philip Island, die südlich von Melbourne liegt. In den nächsten Tagen sahen wir zudem viele kleine Küstenstädtchen, Koalas und natürlich, wie fast immer in Australien, wunderschöne Natur.
Philip Island & mein erster wilder Koala
Dann war auch der letzte Ort unserer Reise, Sydney erreicht. Zunächst plagte die Millionen-Metropole ein starkes Unwetter. Die Stadt erkundeten wir somit vorerst in einem Bus, mussten letztendlich unsere Sachen dennoch trocknen.
Die letzten paar Tage wurden dann aber noch richtig schön. In Sydney herrschte gerade das Vivid Festival, ein Licht-Festival, was die Stadt in kunterbuntem Licht erstrahlen Lässt. Vor allem die Lichtshow, die abends auf dem Sydney Opera House abgespielt wird, ist atemberaubend schön.
Ein paar Tage später war es dann so weit. Nach sieben Monaten, die mir eher wie sieben Wochen vorkamen, verließ ich dieses wunderschöne Land.
Hinter mir lagen einige Hochs und manche Tiefs, sowohl beim Blutzucker, als auch in meinem Leben generell. Ich verließ das Land mit einem lachendem und einem weinenden Auge.
Als wäre es Silvester, hatte ich mir Vorsätze für Zuhause gemacht. Ich hoffe ich halte diese, nicht so wie die Silvestervorsätze, die man sowieso nie einhält, ein. Dazu gehören, natürlich, den Blutzucker wieder in den Griff zu bekommen, aber auch die 640G Pumpe einzuschicken.
Jetzt freue ich mich erst einmal auf Zuhause!
Bis bald,
Frida
06.07.2016
Hallo ihr Alle!
I am back in Deutschland! Mist das ganze Denglisch sollte ich mir ganz schnell abgewöhnen.
Nun bin ich schon fast zwei Wochen Zuhause. So langsam kommt wieder Alltag ins Leben, ich mache wieder Sport (das erste Training nach sieben Monaten war schrecklich) und habe ganz viel Zeit mich um den Diabetes zu kümmern.
Es tut gut wieder in gewohnter Umgebung zu sein. Freunde und Familie zu sehen und nicht ständig aus dem Rucksack leben zu müssen. Ein eigenes Bett zu haben, ein Zimmer nicht mit fünf weiteren Menschen zu teilen.
Doch das bedeutet auch, dass ich nicht so entspannt weiterleben kann wie zuvor. Praktikum, Arbeit und Studium stehen bevor. Aber wenigstens hab ich nicht mehr den ganzen Reisestress, immer eine Unterkunft haben zu müssen, ich muss mich nicht mehr mit dem australischen Customer Service auseinandersetzen und kann alles ganz entspannt von Zuhause, nach Zuhause bestellen.
Beim Diabetologen war ich noch nicht, der kommt mit dem Augenarzt nächste Woche dran. Mit ihm werde ich dann auch über das Einschicken meiner Pumpe und einer neuen Einstellung reden.
Dann geht es für mich auch schon wieder los, denn in ein paar Tagen beginnt auch schon mein Praktikum auf Fehmarn. Zwar ist es im Vergleich zu Australien nicht so weit entfernt und es sind auch nur zwei Monate, jedoch fällt es mir schwer nach so kurzer Zeit mein Zuhause und somit, Familie und Freunde wieder zu verlassen. Und wer weiß wo mich mein Studium hinbringt.
Ich hoffe euch haben meine Beiträge gefallen und haben euch ein bisschen Mut zum Reisen gemacht. Diabetes sollte einen nicht so stark einschränken. Natürlich hat man Angst, dass irgendwas passiert, aber vor allem Australien sollte kein Problem sein, da es so ein hochentwickeltes Land ist.
Frida
Auf Wiedersehen Australien!