Mann mit Kanu

VERDACHT AUF VORHOFFLIMMERN ERKRANKUNGEN, DIE MÖGLICHERWEISE EIN HERZMONITORING ERFORDERLICH MACHEN

VERDACHT AUF VORHOFFLIMMERN

Vorhofflimmern (auch als AF oder AFib bezeichnet) ist eine häufig auftretende Erkrankung, bei der die oberen Kammern des Herzens, die Vorhöfe, flimmern. Dies bedeutet, dass sie sehr schnell und unregelmässig schlagen, sodass das Herz nicht mehr effizient Blut in den Blutkreislauf des Körpers pumpen kann.

AFib ist eine schwerwiegende Erkrankung, die das Risiko für einen Schlaganfall um das Fünffache erhöhenund langfristig zu Herzversagen führen kann.

NORMALER HERZSCHLAG

NORMALER HERZSCHLAG

Ein kleiner elektrischer Impuls breitet sich schnell im Herzen aus und bringt den Herzmuskel zum Zusammenziehen.

VORHOFFLIMMERN

VORHOFFLIMMERN

Bei Vorhofflimmern kontrahieren die oberen Kammern schneller als der Rest des Herzens.

WAS GESCHIEHT BEI EINEM VORHOFFLIMMERN?

SYMPTOME

  • Unregelmässiger Herzschlag
  • Klopfende oder pochende Herzschläge
  • Herzrasen
  • Schmerzen in der Brust
  • Ohnmacht oder Schwindel
  • Erschöpfung (Fatigue), Kurzatmigkeit oder Schwächegefühl

Bei manchen Menschen treten jedoch keine Symptome auf und AFib wird erst beim Arzttermin festgestellt. Selbst bei Menschen ohne Symptome ist AFib eine schwerwiegende Erkrankung, die Komplikationen zur Folge haben kann.

KONTROLLIERBARE RISIKOFAKTOREN

Einige der Risikofaktoren, die zu AFib beitragen, können kontrolliert oder modifiziert werden, z. B. durch die Behandlung von Bluthochdruck und Reduzierung des Alkoholkonsums. Zu den kontrollierbaren Risikofaktoren zählen:

  • Hoher Cholesterinwert
  • Bluthochdruck
  • Herzerkrankung
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Metabolisches Syndrom
  • Stress
  • Alkoholmissbrauch
  • Bewegungsmangel
  • Einige Medikamente
  • Schlafapnoe
  • Schilddrüsenerkrankungen

NICHT KONTROLLIERBARE RISIKOFAKTOREN

  • Familiäre Krankengeschichte
  • Fortgeschrittenes Alter
  • Angeborene Herzerkrankungen
  • Geschlecht – bei Männern ist die Inzidenz für AFib höher

HERZMONITORING KANN DIE ANTWORT LIEFERN

Wenn Sie Vorhofflimmern (AFib) haben bzw. Ihr Arzt AFib bei Ihnen vermutet, ist u. U. ein Herzmonitoring erforderlich, um festzustellen, wie häufig und wie lang AFib-Episoden auftreten.

Manchmal treten AFib-Episoden sporadisch auf und erfordern ein Langzeit-Herzmonitoring und in manchen Fällen möchte Ihr Arzt überwachen, wie effektiv verschiedene Behandlungen AFib unter Kontrolle halten. Die Arten von Herzmonitoring unterscheiden sich darin, wie lange sie eingesetzt werden können und wie Informationen erfasst werden:

  • Langzeit-EKGs
  • Eventrecorder
  • Mobile Herztelemetriesysteme
  • Implantierbare Herzmonitoringsysteme

GESPRÄCH MIT DEM ARZT

Die nachfolgenden Fragestellungen helfen Ihnen, sich auf das Gespräch mit Ihrem Arzt vorzubereiten.

DENKEN SIE DARAN, FOLGENDE INFORMATIONEN WEITERZUGEBEN:

  • Beschreibung Ihrer Symptome (sofern zutreffend)
  • Anzahl der Episoden in den letzten 2 Jahren
  • Was Sie vor dem Auftreten der Symptome gemacht haben
  • Jegliche Bedenken, die Sie haben (z. B. Sicherheit, Arbeitsplatz, Autofahren)
  • Behandlungen, die Sie für Ihr Herz erhalten
  • Ob bei Ihnen eine familiäre Krankengeschichte mit Herzerkrankungen vorliegt
  • Auswirkungen Ihrer Symptome auf Ihren Alltag und Ihr Berufsleben

DENKEN SIE DARAN, FOLGENDE FRAGEN ZU STELLEN:

  • Wie stellen Sie fest, ob ich an einer Herzerkrankung leide?
  • Welche Untersuchungen werden durchgeführt?
  • Würde ein Langzeit-Monitoring mit einem implantierbaren Herzmonitor zu einer schnelleren Diagnose führen?
  • Wie soll ich mich verhalten, wenn Symptome auftreten?
  • Muss ich mir Sorgen wegen meiner Symptome machen?
  • Muss ich behandelt werden? Wenn ja, welche Art von Behandlung wäre das? Welche Alternativen gibt es?
  • Muss ich bestimmte Aktivitäten einschränken?
  • Ist es sicher für mich, weiter Sport zu treiben und meinen alltäglichen Aktivitäten nachzugehen?
  • Sollte ich mich an einen Facharzt wenden?

BEHANDLUNGSOPTIONEN

Wenn bei Ihnen Vorhofflimmern (AFib) festgestellt wurde, ist die Auswahl der für Sie am besten geeigneten Behandlung davon abhängig, welche Symptome bei Ihnen auftreten, welche Ursache Ihrem AFib zugrunde liegt und wie lange die Erkrankung bei Ihnen besteht. Im Allgemeinen zielen Behandlungen von AFib vor allem darauf ab, den Herzrhythmus zu normalisieren oder zu kontrollieren und der Bildung von Blutgerinnseln vorzubeugen.

VERÄNDERUNGEN DER LEBENSGEWOHNHEITEN

Bestimmte Veränderungen an Ihren Lebensgewohnheiten können Ihre allgemeine Herzgesundheit verbessern. Medizinische Fachkräfte können Ihnen Folgendes empfehlen:

  • Herzgesunde Ernährung
  • Salzarme Ernährung
  • Bewegung
  • Rauchen einstellen
  • Alkoholkonsum einschränken

MEDIKAMENTE

Ihnen werden möglicherweise Medikamente verschrieben, um die Frequenz oder den Rhythmus Ihres Herzens zu kontrollieren. Darüber hinaus werden Antikoagulanzien (Blutverdünner) verwendet, um der Bildung von Blutgerinnseln, die einen Schlaganfall verursachen können, vorzubeugen.

KARDIOVERSION

Es wird möglicherweise ein Verfahren, das Kardioversion heisst, verwendet, um einen unregelmässigen Herzrhythmus wieder zu normalisieren. Eine Kardioversion kann medikamentös mit Antiarrhythmika oder mit der Abgabe eines elektrischen Schocks an Ihr Herz (Sie sind dabei sediert) durchgeführt werden.

KATHETERABLATION

Wenn die Medikamente oder die Kardioversion nicht wirken bzw. Nebenwirkungen auftreten, stellt die Katheterablation eine weitere Option dar. Bei der Katheterablation wird entweder Hochfrequenzenergie oder eine Kryotherapie  über einen Katheter – der in eine Arterie eingeführt wurde – direkt an den Pfaden verabreicht, die anormale elektrische Signale im Herzgewebe übertragen. Die daraus resultierende Narbenbildung am Gewebe führt dazu, dass die unregelmässigen elektrischen Signale normalisiert werden und die Arrhythmie behoben werden kann.

HERZSCHRITTMACHER ODER IMPLANTIERBARER KARDIOVERTER-DEFIBRILLATOR (ICD)

Ein Medizinprodukt, wie z. B. ein Herzschrittmacher oder ein ICD, kann AFib frühzeitig erkennen und behandeln und somit das Auftreten von AFib unterdrücken.

1

2014; 370(26):2478-2486.American Heart Association. Wolf PA, Abbott RD, Kannel WB. Atrial fibrillation as an independent risk factor for stroke: The Framingham Study. Stroke. August 1991;22(8):983-988. Accessed October 2013.