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05.08.2016
Als ich erwachte und auf routinemäßig auf meine Pumpe schaute konnte ich nicht anders – das einzigste was in meinem noch halbschlafenden Kopf herumsurrte war der Spruch: „SmartGuard am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen…“
Der Abend dieses Tages stand unter dem Stern: Rädchen fahren in Begleitung. Mein Trainingspartner kommt aus Bad Mergentheim und kennt so manch schöne Tour, die er mit mir „ganz langsam und locker fährt“. (Merke: „lockeres Training“ aus dem Munde eines Mannes bedeutet: Wettkampf!!!! Bzw. Kampf ums Überleben (Mithalten) für mich! Ich hatte die Basalrate eine Stunde vor der geplanten Abfahrt reduziert, noch etwas aktives Insulin im Körper und darauf hin noch kurz vor der Abfahrt 3 KE gegessen, für die geplanten 2:30-2:40 Stunden-Tour. Das Höhenprofil war alles andere als flach und schon nach 20 min schaltete sich SmartGuard ein erstes Mal hinzu. Ich versuchte noch mit einer Handvoll Gummibärchen den SmartGuard zu unterstützen. Es blieb beim Versuch, da es während der Fahrt, gerade als ich die Hand voller Gummibärchen hatte es schon wieder bergauf ging. Somit stopfte ich all jene Gummibärchen die ich bis dato aus der Verpackung heraus pfrimeln konnte auf ein einmal in den Mund und würgte sie halb kauend, halb nach Luft japsend hinunter, da sich dieser Anstieg als steil, gemein und bissig erwies. Dies reichte jedoch aus um mich für die restlichen 2:50 Stunden auf einem Blutzuckerlevel zu halten, das nahe der Hypogrenze lag – ohne jedoch abzurutschen. SmartGuard tat sein bestes. Er unterbrach die Insulinzufuhr für die ersten 2 Stunden, schaltete sie wieder ein, um sie dann ein paar Minuten später wieder abzuschalten.
Es war wirklich ein Phänomen. Nach 3:10 Stunden wieder zu Hause angekommen ging es kurz darauf mit einem alten Bekannten der zu Besuch gekommen war griechisch Essen. Im CGM-Verlauf kam es nur zu einem minimalen Blutzuckeranstieg von ca. 70mg/dl, der dann im weiteren Verlauf wieder abnahm und SmartGuard sich erneut einschalten musste. Dieser Radtripp war eine Challenge gewesen, ein Balanceakt auf dem Drahtseil mit doppeltem Boden, ohne Gummibärchenmassaker.
Eure Melanie
24.08.2015
Freitag nach dem DDG-Kongress ging es dann nach mit dem Flugzeug weiter zum nächsten und auch letzten Programmpunkt in dieser Woche: Hochzeit in heimischen Gefilden. Da ich einen Flug gebucht hatte – nutze ich ebenfalls die Gunst der Stunde die Funktion des „Flugzeugmodus“ zu testen. Ich muss sagen. Alles ziemlich unspekatuklär.
Bei bisherigen Flugreisen hatte ich diesen Modus nicht genutzt und war bisher immer sicher gelandet. Aber man kann sie ja mal ausprobieren (Abbildung). Fazit: Ich habe keine CGM-Werte gesehen während des Flugs (dafür danach wieder), das ein- und Ausschalten ist simple. Aber ansonsten war es eben wie beim Smartphone auch: unspektakulär.
Spektakulärer war wiederum die Hochzeit bzw. die Trauung. Ich trug ein Kleid und hatte die Pumpe seitlich im BH platziert. Mitten in der Trauung begann sie zu brummen. Mein Vater hatte uns vor der Trauung gefühlte 5 mal daran erinnert unsere Handys auszuschalten oder auf zumindest auf Mausetot-lautlos zu stellen. Nun saß ich da in der stillen Kirche und brummte. Die Pumpe war so gut verstaut das ich eine gefühlte Ewigkeit brauchte um sie aus BH und Kleid zu befreien um zu sehen warum um alles in der Welt sie brummte: SmartGuard war schon wieder in vollem Einsatz und der Trend zeigte einen Pfeil nach unten. Das würde knapp werden… Dennoch war ich zuversichtlich. In den letzten 3 Wochen hatte er mich an so vielen Hypos vorbei manövriert… dann wird es auch dieses Mal hinhauen. MUSS! Denn in meiner kleinen Handtasche hatte ich keinen Platz mehr gehabt für die eine oder andere Hypo-KE. Und auch dieses Mal rettete mich der smarte Guard – Gott sei Dank! (Abbildung)
Und nicht das letzte Mal an diesem Fest. Wie es an einer Hochzeit nun mal so ist, gab es ein langgezogenes Essen, den einen und anderen Wein und natürlich auch viel viel viel Tanz. Als wir morgens um sechs zu Bett gingen, aß ich – aus alter Gewohnheit noch 2-3 „Gute-Nacht-KEs“ die sich all die Jahre als sinnvoll erwiesen hatten um „gut durch die Nacht“ zu kommen. Dass hätte ich mir schenken können. Denn ich war in besten Händen und musste sogar das Gegessene korrigieren, als ich einige Stunden später mal zwischen drin aufwachte. Bestens behütet stand dann nachmittags um 15 Uhr mit einem guten Blutzuckerwert auf. Für mich heißt es jetzt wirklich langsam: Abschied nehmen von alten – wenn auch bisher sich als gut erwiesenen Angewohnheiten und mich mehr und mehr einem normalen Leben anzupassen.
Ohne Hypo-KEs, ohne nächtliche Sicherheits-KEs und immer mehr ohne Sport-KEs. Denn inzwischen scheint es mir – als würden gerade diese KEs die Unruhe ins System reinbringen und nicht mehr wie bisher die fehlende Zufuhr dieser KEs (Abbildung).
Eure Melanie
24.08.2015
Der diesjährige DDG Kongress in Berlin stand unter dem Motto: Personalisierte Diabetologie “innovativ – individuell – nachhaltig”. Innovativ waren doch einige Beiträge und Symposien. Indiviudell war die Programmgestaltung der Teilnehmer.
Nachhaltig war für mich die Erfahrung die beim Abendsessen im Restaurant machte: Ich bestellte mir ein Steak mit Gemüse ohne Kohlenhydrate dafür mit Fett-Proteineinheiten. Ich beschloss das Steak zu berechnen und das dafür benötigte Insulin mit dem verlängerten Bolus über mehrere Stunden abzugeben! Das war eine reine Bauchentscheidung und tataaaaa, die Rechnung ging auf. Da das Ergebnis so gut war, speicherte ich mir diese Bolusgabe ab unter dem Programm „Voreingestellter“ Bolus. Denn, wozu haben wir schließlich diese Funktion? Wenn ich das nächste Mal wieder Steak essen gehe, muss ich nicht mehr daran denken „wie war das nochmals – damals in Berlin mit dem Steak? Waren das 2 oder 3 KE? Waren es 3 oder 5 Std verzögert?“ Nein das fällt jetzt weg, denn somit habe ich meinen Steak-Bolus gefunden.
Eure Melanie
31.07.2015
Normalerweise geht man davon aus bzw. hat man den Anspruch, dass der Diabetes im Alltag besser läuft als an Wochenenden oder an solchen Events wie an dem Ostsee-Marathon-Wochenende. Normalerweise bin ich auch insulinempfindlicher in den Tagen nach den Wettkämpfen. Normalerweise…
Dieses Mal kämpfte ich die kommenden 3 Tage mit hohen Blutzuckerwerten. Die verabreichten Korrekturen schienen gar nicht erst anzukommen oder zu verpuffen. Also Insulininjektion via Einwegspritze und Setwechsel. Diese Korrektur schlug an, aber die Werte blieben hoch. Es folgte eine sukzessive Basalratenerhöhung, gefolgt von einer Boluserhöhung und die Frage nach dem „Warum“? Zyklus: nein, Infekt: nein, Set: nein, Stress: nicht mehr als sonst.
Also Rücksprache mit meinem Diabetologen. Das war das erste Mal das ich den Begriff “Postaggressionseffekt” hörte, also einem erhöhten Insulinbedarf der zum Aufbau von “zerstörtem” Muskelgewebe benötigt wird. Der Rat meines Diabetologen bzw. die Vermutung lautete: “Das müsste noch bis Donnerstag gehen und sich dann normalisieren”. Er sollte – wie so oft – Recht behalten. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie es mich entspannt, wenn ich eine Begründung für meine Werte habe sind sie weniger “schlimm” und leichter zu managen (egal ob plausibel oder nicht). Und tatsächlich, ab Donnerstag normalisierten sich die Werte wieder.
Genau richtig für die Walpurgisnacht. In der Nacht vom 30. April auf 1. Mai war „Party“ angesagt: Zusammen sitzen, schnacken und Weinchen trinken, gegen später ging es dann noch in den Club und relative „früh“ am 1. Mai ins Bett (Abbildung).
Am 1. Mai selbst stand nach kurzer Nacht Schwimmtraining und Sauna auf dem Programm. Das erste Mal schwimmen mit neuem Sensor und Pumpe im Schwimmbad.
Durch den Alkoholkonsum in der Nacht davor war die Hypogefahr erhöht, so dass ich mich für eine sehr niedrige Basalrate entschied. Die Pumpe positionierte ich in meinem Badeanzug und los gings mit dem Programm. Während des Schwimmens musste ich die Pumpe immer wieder zurecht rücken (hier wäre ein „Schwimmgurt“ eine feine Sache), da sie sich durch die Rollwenden verschob. Da die Kommunikation zwischen Sensor und Pumpe durch das Wasser nicht so einwandfrei funktioniert wie in der Luft hatte ich nur Bruchstücke an CGM-Werten und schwamm (leider) wie sonst auch eher blind bzgl. meiner Glukose-Werte. Circa 2 Stunden und 5 km später freute ich mich auf Sauna und Relaxen.
Doch! Wie war das nochmals mit Sensor und Sauna? Dranlassen oder abmachen? Ich hatte den Sensor erst Tags zuvor gelegt und ihn ziehen kam nicht in Frage. Ich entschied mich dafür den Transmitter vom Sensor zu trennen und klarer Fall die Pumpe während des Saunagangs abzumachen und nach dem Verlassen des Bades alles wieder anzuschließen. Soweit zur Theorie. Die Realität sah anders aus: Nach dem wieder anschließen folgten mehrmalige Alarme: SG-Werte nicht verfügbar. Ich startete den Sensor komplett neu (Transmitter abmachen, aufladen, „neuen Sensor anschließen“ und Kalibrierung). Leider wurden beide Kalibrierungen nicht akzeptiert. Da ich inzwischen auf einem kleinen Wiesenfest mit Grillen und Lagerfeuer war blieb mir erst einmal nichts anderes übrig als zu warten und den Sensor auszuschalten. Mist!
Als ich später am Abend zu Hause war versuchte ich erneut einen Neustart- wieder erfolglos. Den gesamten nächsten Tag versuchte ich immer und immer wieder den Sensor neu zu starten. Erfolglos. Also zog ich mir den Sensor – und beschloss bis zum Montag zu warten um dem Kundenservice anzurufen. Es war ein komisches Gefühl. Raus aus dem Porsche der Diabetestherapie – zurück im Kleinwagen ohne Navi, Tempomat, Abstandsmesser und Airbag – und ohne SmartGuard.
Ich rief natürlich dem Kundenservice an, um das Problem zu melden. Was es genau war, konnte nicht ermittelt werden, aber mir wurde geholfen und der Sensor läuft wieder J.
Eure Melanie
13.07.2015
Das Wochenende des Maxdorf Triathlons ist immer eines meiner saisonalen Highlights: Nicht nur auf Grund des schönen Wettkampfs – bedeutet es doch für mich „alte“ und liebgewonnene Freunde aus dieser Gegend wieder zu sehen.
Freitags die Anreise bei Eric und Karin direkt zur Pastaparty mit Karins unheimlich leckerer Bolognese: Denn diese Bolo gilt als ein Garant für Bestzeiten. Zusammen mit Bernd und Anja feierten wir fünf förmlich eine feucht-fröhliche Pasta / Kartoffel – Bolognese- Party mit unheimlich viel „Iso-Ouzo“ der dafür sorgte, dass wir alle in einen tiefen bis komatösen Schlaf vielen. Samstags wurde dann erst einmal ausgeschlafen und ausgiebig gefrühstückt. Danach ging es dann zum Stall wo ich den beiden beim Abäppel der Koppel half. Wir lachten und spassten zu Aussagen wie: „ und? Eure Wettkampfvorbeitung? – Iso-Ouzo-Intermezzo statt isotonische Getränken und die letzte kurze Einheit vor dem Wettkampf ?!“ . In den frühen Abendstunden ging es dann zum Wettkampfgelände nach Maxdorf um unsere Startunterlagen abzuholen und noch ein großes Stück Kuchen zu essen, welcher von den Damen des TSG Maxdorf selbstgebacken zum Verkauf angeboten wurden.
Zurück bei Eric und Karin hieß es dann alles vorzubereiten für den Wettkampf am Sonntag: Auswahl der Wettkampfkleidung, Einpacken von Neoprenanzug, Schwimmbrille und Badekappe des Veranstalters, das Rennrad und Radhelm mit der Startnummer bekleben, Radschuhe und Laufschuhe einpacken, Gels und Riegel für den Wettkampf auswählen und und und und… am Ende alles noch ins Auto verfrachten und den Abend mit der restlichen Bolognese und EINEM! Iso-Ouzo (traditionell trinken Eric und ich immer einen Iso-Ouzo am Tag vor dem Wettkampf wenn wir zusammen starten – zur Garantie der Bestzeit ;-).
Sonntagmorgen um 6:00 Uhr klingelte dann der Wecker. Ich machte ihn aus und lies mich nochmals zurück ins Bett fallen. Noch 5 Minuten, nochmals kurz die Augen schießen und lasse meinen Gedanken die Möglichkeit sich zu sortieren und mich auf den Tag vorzubereiten…
Um 7 Uhr sind wir an der Wechselzone 2 in Maxdorf (Wechsel Rad – Laufen) wo wir unsere Laufschuhe und fürs Laufen benötigten Utensilien ablegen (Gels, Capi, Schuhlöffel und ein Beutel mit Duschutensilien für nach dem Rennen). Dann geht es von der Wechselzone 2 und Ziel mit dem Rad und Schwimmsachen weiter zum Weiher nach Lambsheim. Dort werden unsere Bikes gecheckt und wir richten unsere Wechselzone 1 ein (Wechsel Schwimmen – Rad). Eine Stunde vor dem Start stelle ich meine Basalrate auf „Wettkampf“ ein. Da ich noch nicht viel Erfahrung habe, wie es ist kontinuierlich mit Insulin versorgt zu sein (also auch während des Schwimmens die Pumpe tragen zu können) wähle ich die Basalrate die ich fürs Laufen benötige: weniger ist mehr. Es ist noch etwas Zeit bis zur Wettkampfbesprechung (wo wir alle wichtigen Informationen erhalten). Da es in letzter Zeit doch sehr warm war, ist es immer noch nicht sicher, ob wir mit Neoprenanzügen schwimmen dürfen oder nicht. Ein Neo-verbot würde mich vor eine neue Herausforderung stellen: Wie fixiere ich den Transmitter so dass er sich während der 2 km Schwimmen nicht vom Arm ablöst? Wie verstau ich meine Pumpe am Körper, ohne dass sie verrutscht und ohne das im anfänglichen Getümmel des Starts keiner meiner Mitstreiter mir das Set im Eifer des Gefechts zieht?
Die dann im Wettkampf zu testenden Lösungsansätze wären gewesen: einen Armling anziehen um den Transmitter zu fixieren und die Pumpe entweder am Rad lassen (also ablegen) was die sicherste Möglichkeit wäre oder aber in einer der kleinen Taschen meines Zweiteilers verstauen, das Kabel mit der Hose fixieren und hoffen das alles hält. Hätte man ja im Training ja mal testen können…
Nun, schön wenn man sich darüber mal Gedanken macht . Die Wassertemperatur betrug erlösende 22,7°C und lag somit 2°C unter der Neoprenverbotsmarke: Neoprenanzüge waren also erlaubt.
Um 9 Uhr fiel dann endlich der Startschuss zum 12. Maxdorfer Triathlon. Gefühlt lief das Schwimmen prima. Beim Schwimmausstieg jedoch enttäuschte mich die Zeit von 37:12 Minuten. Ich hätte mehr erwartet. Nun denn, weiter in die Wechselzone. Raus aus dem Neo, Socken an, Radschuhe an, Neo in dem Schwimmbeutel verstauen, Helm an, Startnummer anlegen, Brille auf und los…. Innerlich hielt ich jedoch kurz inne… hatte ich alles? Das war so schnell – irgendwas fehlt… dann musste ich schmunzeln: Na klar! Keine Pumpe anlegen und verstauen, Sensorsuche oder all den Kladeradatsch den es sonst zu erledigen gab… Somit erfuhr das erste Mal, wie es für alle anderen Athleten ohne Diabetes war- vom Schwimmen auf`s Rad zu wechseln: einfach nur Wechseln! GEIL!
Die 85 km Radstrecke von Maxdorf ist nicht ohne. Sie startet zunächst sehr freundlich in der Ebene, jedoch mit Kurs auf die Pfälzer Berge der deutschen Weinstraße: von Kallstadt aus geht es dann zunächst 11% Steigung rauf nach Leihstadt und von dort aus direkt rauf rauf rauf zur berühmt-berüchtigten „Lindemanns Ruhe“. Dort angekommen folgt eine laaaaaange laaange Abfahrt auf einer kleinen Straße mit herrlichen Kurven und Kehren und erst viele viele Kilometer später beginnt der allmähliche Aufstieg über mehrere Rampen rauf nach Leihstadt. Von dort auf geht es ein zweites Mal hinauf zur Lindesmanns Ruhe und die ganze Runde wird erneut gefahren. Wieder bis Leihstadt – jedoch darf man dann abbiegen die 11%ige Steigung hinunter nach Kallstadt und von dort aus in der Ebene nach Maxdorf zur Wechselzone 2.
Da mir die Pumpe nach dem Schwimmen einen starken Trend nach unten anzeigte aß ich schnelle 2-3 KEs und beließ die Basalrate auf dem eingestellten niedrigen Level. Ein Fehler. Die basale Versorgung war zu gering. Die KEs und das „zu wenig“ an Insulin ließen die Glukosewerte ansteigen. Ich verzichtete zunächst auf eine Korrektur, da a) ich während des Sports extrem Insulinsensibel reagiere und b) die Lindemanns Ruhe vor mir lag, welche – so vermutete ich – mir die Glucose schon in die Zellen ziehen würde.
Dem war nicht so. Oben auf der Lindemanns Ruhe griff ich am Versorgungsstand eine halbe Banane ab und Wasser was zu einem weiteren Anstieg der Glukosewerte führte. Es folgte die erste zaghafte Korrektur. Auffällig war auch, dass ich keinen richtigen Druck aufs Pedal bekam. Die Beine wollten nicht so richtig, sie waren schwer und es fühlte sich unrund an. Ich checkte häufiger das Display der 640G und sah keine Reaktion der Glukosewerte auf die Korrektur. Also erneut eine leichte Korrektur. Inzwischen lag die Lindemanns Ruhe ein weiteres Mal vor mir und ich baute darauf, dass dieses Mal der Zucker in die Zellen gelangte. Oben angekommen… wieder nichts. Also holte ich die Keule raus und korrigierte härter, erhöhte gleichzeitig die Basalrate und kurbelte kräftig weiter so gut die Beine konnten. Irgendwann spürte ich wie die Beine Lust bekamen zu arbeiten. Der Tritt wurde runder, es kam Wind in meine Segel und mehr Druck auf die Pedale… Ich checkte die 640 G und sah wie die Sensorwerte mir den Trend nach unten anzeigten. Endlich. Ich schaffte es meine – für mich vorgenommenen Ziele fürs Rad zu erreichen: die Radstrecke unter 3 Stunden zu beenden und mich von Eric und Bernd (die in der zweiten Startwelle 15 min nach mir gestartet waren) auf den Rad nicht kassieren zu lassen.
Also doch! All die Zeit hatte ich keine Probleme mit zu hohen Zuckerwerten und Leistungseinbusen. Dies schien sich irgendwie geändert zu haben. Nun ja – Öfter mal was Neues, das wird weiter beobachtet!
Der Wechsel von Rad aufs laufen erfolgte in einer für mich super Zeit von 1:38 Min! Endlich Laufen. Darauf hatte ich mich schon den ganzen Wettkampf gefreut. Es galt 2 Runden a 10 km zu laufen. 5 km hin und 5 km zurück, teilweise im Schatten durch den Wald, überwiegend aber in der prallen Sonne über und entlang der Autobahn auf der einen Seite und Feld und Wiesenstücke auf der anderen Seite, teilweise durch kleine Ortschaften oder auf breiten Landstraßen die die Hitze schön reflektierten. Von allem etwas dabei. Die Helfer versorgten uns 1a mit durch die Hitze warm gewordener Cola, Eistee, Wasser und Schwämmen mit Wasser. Zuschauer, die ihre Gartenstühle in ihren Vorgärten aufgestellt hatten, ließen ihre Rasensprenger laufen oder hielten ihre Gartenschläuche auf die Straße um uns die Möglichkeit einer Erfrischung zu geben. Es war ganz schön was los an der Strecke.
Ich hatte mir für die 20 km 4 Gels mitgenommen. Die ich in regelmäßigen Abständen von ca 4-5 km einnahm. An den Versorgungsstellen nahm ich Cola und Wasser. Die Cola in den Mund – das Wasser über den Kopf. Auf den letzten Km der Radstrecke hatte ich die Basalrate bereits wieder auf die „Lauf-Basalrate“ geändert. Durch das noch durch dir Korrektur wirkende Insulin schien sowohl die Cola als auch das Gel kaum einen Effekt auf den Glukoseverlauf zu haben. Es verpuffte förmlich.
Das Schöne an Wendepunktstrecken ist, man sieht, wer alles hinter einem liegt sobald man den ersten Wendepunkt erreicht hat. Bei der ersten Runde sah ich zuerst Bernd einen knappen Kilometer hinter mir. Eric folgte keine 300 m hinter Bernd und weitere 2 Km später kam mir Björn entgegen. Björn war somit außen vor. Die 4 Km auf mich würde er nimmer reinlaufen. Eric ein guter Läufer – würde mich chashen! Soviel war klar- die Frage war nur wann. Bernd konnte ich nicht einschätzen wie gut es bei ihm lief… Es ist nicht so dass wir verbissene Gegner sind. Viel mehr Freunde – die sich gegenseitig motivieren. Ich motivierte die Jungs dadurch mich mit meinem 15 min Vorsprung zu jagen- und mich motivieren die Jungs dahingehend – es ihnen so schwer wie möglich zu machen.
Eric überholte mich nach 16 km. Bernd und Björn kamen nach mir ins Ziel Mein Diabetes spielte bei der letzten Disziplin endlich auch wieder mit und so kamen wir nach 5:31:11 mit einer neuen Bestzeit auf dieser Strecke ins Ziel (ich sag`s ja Karin`s Bolognese und Iso-Ouzo 😉 ).
An dieser Stelle möchte ich Andi und Anja danken, die beide über Stunden am Streckenrand in der Hitze gestanden haben und von A nach B nach C über Umwege auf (un)bekannten Straßen gefahren sind, um uns immer nur für ein paar Sekunden an ihnen vorbei huschen zu sehen und uns zu jubeln und sich herzallerliebst all die Zeit um meine Minka gekümmert haben. Ebenfalls Karin und Eric gilt mein Dank für die leckere Bolo, den Iso-Ouzo und Aufnahme in ihrem Haus. Der ganzen Truppe gilt mein Dank für die tollen gemeinsamen Stunden und sagenhafte und schöne Wochenende in der Pfalz!
22.06.2015
Am Sonntagmorgen um 6 Uhr klingelte der Wecker und ich fragte mich kurz, ob ich mich nicht einfach umdrehen sollte und weiterschlafen. Es war Sonntag, es war 6 Uhr morgens und mein Fuß der kurz unter der Decke herausragte, um die Lage zu checken, berichtete mir: außerhalb des Bettes ist es kalt. Nochmals kurz die Augen schließen und dann mit Schwung raus aus den Federn und los- noch 3 Stunden bis zum Start.
Als erstes der obligatorische Blick auf die Pumpe, die einen hohen Blutzucker zeigte. Die Folge des veganen Gummibärchen-Intermezzo vom Vorabend. Ganz klar: Verschätzt! Somit zweite Amtshandlung: Korrektur, die jedoch bei einer Insulinwirkung von ca. 4 Stunden 3 Stunden vor dem Start nicht ganz einfach ist und im Grunde eine Sache ist, die ich zu Vermeiden versuche.
Dann mit meiner Hündin Minka raus, während mein Mitstarter Micha solange das Frühstück vorbereitete. Die Beutel für das Rennen hatten wir Samstagabend schon gepackt. Es folgte das Diabetes Management: Basalrate absenken, Frühstück mit reduziertem und dualem Bolus abdecken, futtern und los gings zum Startgelände. Start war um 9 Uhr. 15 Min vor dem Start nochmals Blutzucker mit CGM-Daten abgleichen, Sport-KE und Wettkampf-Basalrate einstellen. Dann den Beutel mit meinem Hab und Gut bei den Helfern abgeben und los zum Startblock. Die Abgabe der Beutel hat für mich immer noch etwas magisches. Und an diesem Tag ganz besonders- da ich das erste Mal gänzlich ohne Messgerät auf die 42,2 km lange Strecke ging. Ein Vertrauensbeweis an das neue CGM-System und die 640G mit ihrem SmartGuard. Denn ohne Glukosewerte egal ob über CGM oder Messgerät diese Distanz im Wettkampfmodus zu mangagen – nicht gut! Würde die CGM aussteigen – würde ich früher oder später dasselbe tun müssen.
In meinem Startblock warte ich auf unseren Startschuss und kam während des wartens mit drei Dänen ins Gespräch. Ihr Blick fiel auf meinen Sensor und neugierig erkundigten sie sich was das wäre und wie das funktioniert. Der eine sah mich an und meinte er hätte einen Freund der behaupten würde er könne nicht laufen auf Grund seines Diabetes! Ich sah ihn verwundert an und antworte: „wie du siehst kann man das auch mit Diabetes!“
Dann fiel unser Startschuss. Während des Laufens schielte ich immer wieder auf die Pumpe. Anfangs gab ich sogar noch die KH ein die ich unterwegs gegesssen hatte- aber das kostete mich jedes Mal Zeit – da ich mit dem neuen Programm noch nicht so vertraut. Daher unterließ ich dies ziemlich schnell und konzentrierte mich auf die Pace, die Versorgung mit Wasser und Gel und später auch Cola an den Versorgungsständen. Den Diabetes via CGM immer und jederzeit im Blick. Es war herrlich beflügelnd a) nicht alle 5 km Messen zu müssen und b) das Messgerät nicht an mir tragen zu müssen (es nervt dieses ständige verstauen, gewackel und gewurstel an der Hüfte wenn das Messgerät nicht richtig sitzt). Also herrlich erleichternd und auch herrlich sicher. Nach 04:05:27 kam ich dann im Ziel an- knapp an meiner persönlichen Marathon-Bestzeit vorbei. Was will man mehr?!
Normalerweise freut man sich endlich im Ziel auf die Verpflegung. Dieses Mal bekam ich jedoch keinen Bissen hinunter. Gut, dass der Zucker stabil lief.
Nach dem Lauf ging es dann los mit dem Auto die noch ausstehenden 600 km nach Hause. Auch hier war ich dankbar für die SmartGuard-Funktion: Ermüdung von Lauf, erhöhte Hypo-Gefahr (Leber und Muskulatur wollten ihre Speicher wieder füllen) und Autofahren eine nicht ungefährliche Kombination.
Eure Melanie
16.06.2015
Leider war Freitag noch nicht alles perfekt im Kasten und so musste ich nach durchzechter Nacht, mich noch einmal in den Neopren schmeißen und in die kalte Ostsee stürzen. Aber ich finde, die Strapazen haben sich gelohnt und das Resultat kann sich sehen lassen
Nachdem Filmdreh und Festival ging es dann am Samstagnachmittag auf zur Vorbereitung zum dritten und nicht weniger aufregenden Programmpunkt: Hamburg Marathon am Sonntag oder wie ich es meinem mehr oder weniger direkten Umfeld verkaufte: ein schöner Stadtlauf durch Hamburg. Die Vorbereitung dafür war aus verschiedenen Gründen eher spartanisch ausgefallen. Somit ging es Samstagnachmittag mit Sack und Pack von der Ostsee nach Hamburg zu meinem Bekannten, der mir schon die Unterlagen auf der Messe abgeholt hatte. An diesem Samstag war es für mich vom Kopf her wichtig keine Hypos zu bekommen und meine Energiespeicher zu füllen. Nicht unbedingt ganz so einfach, wenn man die Ereignisse der gegangenen Stunden des Freitags und Samstag früh bedenkt. Doch meine neue Begleitung unterstützte mich hervorragend: insgesamt kam im weiteren Tagesverlauf 3mal der SmartGuard zum Einsatz und die CGM-Daten spiegelten meinen Glukoseverlauf stabil und realitätsnah wieder. Daher entschied ich mich im Laufe des Samstag abends dazu den morgigen „Stadtlauf“ (bei dem es mir um das „dabei sein ist alles“, genießen und Spass haben und nicht um gute Zeiten ging) komplett ohne Messgerät zu laufen (normalerweise habe ich im Wettkampf immer ein Messgerät mit dabei). Für die am Samstagabend, in privatem Rahmen statt findende Pastaparty verwendete ich ebenfalls wieder den dualen Bolus. Ich bin nicht mehr so die Pasta-Esserin, wodurch mir inzwischen doch etwas die Routine für diese Gerichte fehlt und abwiegen war auch nicht möglich, da keine funktionierende Küchenwaage vorhanden war.
Als ich Samstagabend mein Protokoll für die vergangenen zwei Tage führte war die Übertragung der Bolusangaben doch auch etwas ungewohnt: Zunächst ist der Speicher in Tage eingeteilt. Das bietet den Vorteil, dass man sich nicht mehr wie bei der Veo durch alle bis zu letzten gespeicherten Werte durchzappen muss, sondern zuerst den Tag auswählt und dann ganz systematisch die gespeicherten Werte diesen Tages vorfindet. Jedoch sind hier nicht nur die Angaben der abgegebenen Boli gespeichert, sondern sämtliche Daten des Tages (Speicher – Tagesspeicher – Tag auswählen), also gemessene BZ-Werte, abgegebene Boli (Mit Bolusart, Korrekturmenge und KEs), Basalratenänderungen (Temporär, unterbrochen – gestartet), Setwechsel, etc. Dies erschien mir auf den ersten Blick als ein „too much“ an Daten. Zumal ich dann um wissen zu wollen wie viele KE ich für die jeweilige Bolusmenge gegessen hatte ich dies erst in einer weiteren Unterkategorie dieses Speichers mit anderen sehr detaillieren Angaben vorfand. Die macht die Protokollierung etwas aufwändiger, liefert dafür aber auch einen höheren Informationsgehalt – wie immer ein für und wieder. Bei längerem Gebrauch – jedoch echt toll – da man dadurch auch die Carelink Daten besser auswerten kann.
Eure Melanie
03.06.2015
… begann damit, dass wir nach getaner Arbeit, im tropfenden Neoprenanzug vom Drehort zurück zum Hotel fuhren um uns für den zweiten großen Programmpunkt dieses Wochenendes startklar zu machen: Das sich schon im vollem Gange befindende Festival.
Bei den anderen der Partypeople angekommen wurde erst einmal mit Sekt und Bierchen angestoßen, der leere Magen mit Pizza gefüllt (Einsatz dual-verlängerter Bolus) und nachdem die Flaschen leer und der Magen voll war ging es los aufs Partygelände zum abrocken. Einige Stunden, Tanzeinlagen und Drinks später machten wir uns beseelt auf den Weg ins Bett. Und während ich tief und fest schlummerte und mich von den Ereignissen der vergangenen Stunden erholte wachte meine neue Begleiterin bestens über mich. Als ich später am Tag aufwachte zeigte ein Blick auf die Aufzeichnungen der CGM (und später über CareLink), dass durch die neue Funktion der vorzeitigen Basalratenabschaltung eine nächtliche Hypo vermieden wurde, die ich sonst sprichwörtlich verschlafen hätte. Um 2:50 schaltete die 640 G die Basalrate ab, um 4:00 wieder ein. Phänomenal!
Und das alles ohne großes Warnen und Gepiepse! Technik – die begeistert! Ach ja apropos Alarme und gepiepse. Das ist ebenfalls ein Punkt den ich sehr angenehm empfinde bei der neuen 640 G: Diese Stille! Von meiner Veo war ich es gewohnt, dass sie, sobald ich einen Alarm ihrerseits nicht zeitnah Beachtung schenkte (was mir häufig im Schlaf passiert), sie mir dies lauthals kund tat, mit ihrem gepiepse, welches selbst Tote auferstehen lässt. Bei der Neuen erschien mir das irgendwie „sanfter“. Die ersten Tage habe ich die piepsenden Alarme überhaupt nicht wahrgenommen. So war in unserer ersten Nacht doch auch ganz schön was los: zunächst die Alarme der 640G zur Basalabschaltung, die ich nicht so ganz mitbekam. Und um 4:25 Uhr wollte sie kalibriert werden und erinnerte mich – laut Lockbucheintrag „Speicher-Alarme“ (den man unter Speicher – Alarme – Tag nachlesen kann) stündlich daran Sie zu kalibrieren. Dieser Alarmspeicher hilft übrigens später die Carelink-Daten leichter zu interpretieren, da man anhand der gespeicherten Alarme die in der Kurve markierten Alarme benennen kann.
Eure Melanie
14.05.2015
„Sich kennenlernen“ Normal ist anders… – aber was ist schon normal?
Meine erste Begegnung mit meiner neuen Begleiterin der Minimed 640G war allein schon eine Besonderheit an sich…
Ich hatte schon das eine oder andere von Ihr gehört, mich aber noch nicht intensiv mit dem was man an Informationen aus dem Internet findet beschäftigt. Bisher mache ich mir immer noch lieber selbst ein Bild von einer Sache um dann für mich zu entscheiden, ob ich es gut finde oder nicht und dies allein oft darum weil mir oft die Zeit und Muse fehlt, mich lange im Internet in neue technische Details einzulesen und Meinungen anderer zu lesen. Warum auch, wenn ich es am Ende doch und sowieso selbst erfahren werde…
Vorgestellt wurde sie mir am 24. März morgens um kurz nach 9 Uhr an der „Weissenhäußer Brök“ Timmendorfer Strand in meinem Hotelzimmer. Dort war ich nach einem ca. 700 km langen Autobahnritt morgens um zwei Uhr ins Bett gefallen um 4 Stunden später wieder aufzustehen. Als erster Programmpunkt stand um 8 Uhr das Treffen mit dem Filmteam und Medtronic auf dem Tagesplan. Ich war überraschend fit, voller Tatendrang und Neugier auf eben dieses kleine Gerät, dass mich von nun an 24/7 begleiten wird, sowie auf den Tag der vor mit lag: Filmdreh, neue Pumpe und am Abend ein Musikfestival.
Während die Filmcrew auf besseres Wetter wartete und der Aufbruch zum Dreh immer weiter nach hinten verschoben wurde, stellte mir Sarah die Minimed 640G vor:
Auf den ersten Blick wirkte sie größer und auch schwerer als meine MiniMed Veo. Dies lag jedoch an der unterschiedlichen Reservoirgrößen (Veo 1,8 ml – 640 G 3ml). Beeindruckend finde ich auch ihr Display: Wie bei einem Smartphone, scharfe Schrift, Farbe, die verschiedenen Symbole und Graphiken deutlich zu erkennen und zu lesen. Das Einstellen der Therapiedaten in die Pumpe erfolgt nach dem gleichen System wie bei den vorherigen Modellen. Durch das neue Design hat sich die Tastenbedienung verändert. Für jemanden wie mich, die sonst nahezu blind und routiniert die Veo bediente, bedeutete dies ab sofort neue Routinen erlernen.
Nach der Einweisung in die neuen Funktionen der Pumpe (SmartGuard „lass die mal machen“, Bolus-Tempo „viel in Insulin in kürzerer Zeit“) war das Filmteam nun auch schon langsam am drängen, so dass es los gehen konnte zum ersten Drehort des Films zur „Ich bin Ich“ Kampagne. Begonnen wurde mit dem Radfahren. Und schon während dieser ersten Session – wo ich mal schnell, mal spielerisch mal sprintend hinter dem Auto herfuhr – schaltete sich, ohne das ich es vor lauter Radfahren mitbekam – die Pumpe durch den SmartGuard ab! Klar, klang das schon gut als ich diese Funktion im Hotel erklärt bekam – sie jedoch zu erLEBEN war etwas ganz anderes. Dieses eingreifen des SmartGuard, ihn einfach „mal machen zu lassen“ um dann zu beobachten wie sich der Blutzucker stabilisierte und das alles mal so nebenbei während des Drehs, vermittelte mir zum einen direktes Vertrauen in die neue Technik und zum anderen einen enormen Zugewinn an innerer Sicherheit. Es war ein wahrer „WOW- ist das geil“ – Effekt mit einem „Strahlen ins Gesicht zaubern“-Special-Effekt. Es fühlte sich an, als würde ein Stück Verantwortung weg von meinen Schultern auf die Funktion der Pumpe übertragen werden und sei es nur für jene Momente, in denen ich schlafe, aber er fühlte sich erleichternd an. Als würde jemand zu einem kommen und sagen: „Hey du steuerst gerade auf ne Hypoglykämie zu – ich denke es ist besser wir steuern hier mal dagegen um schlimmeres zu Verhindern. Aber DU sei achtsam und bereit –es könnte eine Hypo entstehen wenn du jetzt nichts unternimmst und so weiter machst“. Auf einmal hat man jemanden zur Seite der mit managed! Der SmartGuard kam in den ersten 24 Stunden dieser neuen Beziehung noch das ein oder andere Mal zum Einsatz.
Was ich am ersten Tag jedoch als etwas störend empfand war, dass ich „gefühlt“ jeden einzelnen Schritt extra bestätigen musste. Klar eine Vorsichtsmaßnahme damit nichts ausversehen passiert. Dennoch empfand ich es als nervig. Das mag jedoch auch daran gelegen haben, dass ich a) meine Veo aus dem FF kenne und b) ich mich in die Handhabung der MiniMed 640G erst einfinden musste. Das alles fand jedoch mal so zwischen drin und nebenher auf dem Rad sitzend, durch den Wald rennend oder dann am Strand spielend und schwimmend statt.
Apropos Strand! Bisher hatte ich es immer vermieden meine Pumpe mit an einen Sandstrand zu nehme, einfach weil ich es so im Hinterkopf habe: technische Geräte und Sand verträgt sich nicht. Hier ging es einfach nicht anders.
Wir drehten eine Wasserszene in der Ostsee. Ich mit Pumpe und Neoprenanzug, bei strahlender Abendsonne mit einer äußerst erfrischenden Ostsee. Als ich den Neopren schließen wollte huschte mir der sonst schoneher Schockgefühl auslösende Gedanke durch den Kopf: „Mist du hast die Pumpe noch dran! Leg die Pumpe ab!“ und wie der Gedanke zu Ende gedacht war huschte mir abermals ein Lächeln über die Lippen und auf den Schock folgte Entspannung mit dem Gedanken „nee DIE geht mit, DIE darf das, DIE kann schwimmen“ und ab ings in die Fluten….
Eure Melanie