Nutzen und Risiken

Lernen Sie Nutzen und Risiken der Behandlung mit einer Baclofen-Pumpe kennen und sprechen Sie dann mit Ihrem Arzt darüber, was dies für Sie bedeuten könnte.

Nutzen der ITB-Therapie

Geringerer Bedarf an Medikamenten

Bei Dosen, die hoch genug sind, um bei einigen Patienten zu wirken, kann oral verabreichtes Baclofen Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Verwirrung, Schwindel, Schwäche oder Übelkeit verursachen. Eine Baclofen-Pumpe gibt das Medikament direkt in den Liquorraum ab, d. h. in die das Rückenmark umgebende Flüssigkeit. Wenn ein Medikament genau dort verabreicht werden kann, wo es benötigt wird, ist eine geringere Dosis notwending. Dies kann zur Minimierung möglicher Nebenwirkungen von oral verabreichtem Baclofen beitragen.

Test vor der Operation

Mithilfe eines Screening-Tests können Sie und Ihr Arzt prüfen, ob Ihr Körper auf die Behandlung anspricht. Erst dann treffen Sie die Entscheidung für eine Operation. Eine ITB-Therapie kommt für Sie nur dann in Frage, wenn der Screening-Test erfolgreich verläuft.

Programmiert für Ihre Bedürfnisse

Ihre Pumpe wird so programmiert, dass sie exakt die Dosis abgibt, die Sie benötigen. Die abgegebene Medikamentenmenge kann sogar je nach Tageszeit variieren. Möglicherweise benötigen Sie nachts mehr Baclofen, um Ihre Spastik so weit zu reduzieren, dass Sie besser schlafen können und morgens, wenn die Spastik Transfers (Wechsel der Körperhaltung) erleichtert, eine geringere Menge. Ihr Arzt kann die Zeitpunkte, an denen Ihre Dosen abgegeben werden, an Ihre Bedürfnisse anpassen. Außerdem kann die Programmierung von Tag zu Tag unterschiedlich sein, um Ihre geplanten Aktivitäten zu berücksichtigen. Beispielsweise benötigen Sie an dem Tag, an dem Sie einen Physiotherapietermin haben, weniger oder mehr Baclofen.

Langzeitbehandlung der Spastik

Die Behandlung mit einer Baclofen-Pumpe heilt schwere Spastik oder die ursächliche Krankheit nicht, kann aber zur langfristigen Kontrolle Ihrer Spastik beitragen.1,2

Die Therapie beenden

Die Pumpe kann von Ihrem Arzt abgestellt oder auf Wunsch auch operativ entfernt werden.

Etablierte Behandlung

Bereits seit 1992 werden Medikamentenpumpen für die Spastik-Therapie eingesetzt. Pumpen dieser Art von Medtronic werdeb auch weltweit bei vielen Patienten zur Abgabe von Schmerzmitteln verwendet. Bei mehr als 300.000 Patienten wurde eine Medtronic-Pumpe implantiert. 

Häufigste NEBENWIRKUNGEN DER ITB-THERAPIE1

Häufigste Nebenwirkungen:

  • Sich lethargisch fühlen (keine Energie haben)
  • Kopfschmerzen, Schwindel oder Benommenheit
  • Schmerzen, Fieber oder Schüttelfrost
  • Krampfanfälle
  • Kribbeln in Händen oder Füßen
  • Probleme mit der Sehkraft
  • Undeutliches Sprechen
  • Schlaflosigkeit
  • Atembeschwerden, Pneumonie
  • Gefühl der Verwirrung, Angst, Aufregung oder Depression
  • Niedriger Blutdruck (Ohnmacht)
  • Sich krank oder unwohl fühlen, Verstopfung und Durchfall
  • Appetitverlust, trockener Mund oder übermäßiger Speichel
  • Hautausschlag und Juckreiz, Schwellung des Gesichts oder der Hände und Füße
  • Harninkontinenz oder Probleme beim Wasserlassen
  • Krämpfe
  • Sexuelle Störungen bei Männern (z. B. Impotenz)

EINGRIFF UND SYSTEMBEDINGTE RISIKEN

  • Chirurgische Komplikationen sind möglich und umfassen Schmerzen, Infektionen, Blutergüsse, Blutungen, Schwellungen, Austritt von Rückenmarksflüssigkeit, Kopfschmerzen, Lähmungen
  • Nach der Implantation der Pumpe und des Katheters besteht das Risiko von Komplikationen mit dem implantiertem System, für deren Behebung eine Operation erforderlich werden kann. Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Arzt.

Eine vollständige Liste der unerwünschten Ereignisse finden Sie in der Patientenbroschüre zu diesem Medizinprodukt.

Wenden Sie sich an Ihren Arzt, falls Nebenwirkungen auftreten. Dies betrifft auch Nebenwirkungen, die nicht in dieser Broschüre aufgeführt sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem berichten.

Spastik Broschüre Vorschau

Behandlung der
schweren
Spastik
Broschüre
 

HIER HERUNTERLADEN
1

Baclofen Patient Leaflet, https://www.medicines.org.uk/emc/product/1033/pil, accessed April 2020

2

Morphine, Patient leaflet, https://www.medicines.org.uk/emc/product/5008/pil, accessed April 2020 

3

Kleinmann B et al. Intrathecal Opioid Therapy for Non-Malignant Chronic Pain: A Long-Term Perspective. Neuromodulation. 2017 Oct;20(7):719-726.

4

Ziconotide, Patient Leaflet, https://www.medicines.org.uk/emc/product/215/pil, accessed April 2020

Die Informationen auf dieser Seite ersetzen nicht das Gespräch mit Ihrem Arzt. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Diagnose und Behandlung. Wenn Sie sich schlecht fühlen, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Verständigen Sie im akuten Fall einen Notarzt oder rufen Sie einen Krankenwagen über 112.