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Der Eingriff - Was auf Sie zukommt

Ablauf der Behandlung

Sie benötigen für die THS-Therapie ein Gerät, das ähnlich wie ein Herzschrittmacher funktioniert und in der Brust unter der Haut implantiert wird. Sehr dünne Drähte verbinden das Gerät mit Ihrem Gehirn, damit die Signale den Ausgangspunkt der Symptome erreichen. Hier erfahren Sie, was Sie während und nach der Operation zur Ermöglichung der Therapie zu erwarten haben.

TherapieablaufDBS

Der Eingriff

Länge und Schritte des Implantationsverfahrens können variieren. Allerdings dauert der Eingriff normalerweise mehrere Stunden. Während eines mehrtägigen Krankenhausaufenthalts finden präoperative Untersuchungen, die Planung, die Implantation und die Ersterholung statt. Die weitere Versorgung erfolgt zuhause.

Personen, die sich dem Eingriff unterzogen haben, beschreiben ihn als anspruchsvoll und erschöpfend, aber nicht schmerzhaft. Danach treten vielleicht einige Beschwerden auf, die mit Schmerzmedikamenten behandelt werden können.

Implantation der Elektroden

Der Eingriff beginnt damit, dass der Neurochirurge die Elektroden an einer präzisen Stelle im Gehirn platziert. Ihre Hirnstruktur wird mithilfe einer MRT- oder CT-Untersuchung bildlich dargestellt. Sie sind dabei wach und können dem Chirurgen bei der Ermittlung der besten Elektrodenposition helfen. Dazu werden Ihnen Beruhigungsmittel gegeben und Sie werden keine Schmerzen fühlen.

Ihr Chirurg testet unter Umständen verschiedene Gehirnareale, während Sie Ihre Arme oder Beine bewegen, mit den Fingern klopfen, Ihre Hände bewegen oder sich vorstellen, aus einer Tasse zu trinken. Auf diese Weise helfen Sie dem Chirurgen, die beste Position für die Elektrode zu finden, um Symptome wie Tremor, Rigor oder langsame Bewegungen zu kontrollieren.

Implantation des Neurostimulators

Der Neurostimulator wird am selben Tag oder später implantiert. Während dieses Teils des Eingriffs werden Sie sediert und erhalten eine Vollnarkose. Der Chirurg prüft zunächst, ob sich die Elektroden in der richtigen Position befinden.

Der Neurostimulator wird direkt unter dem Schlüsselbein im Brustraum unter der Haut positioniert. Der Chirurg verbindet die Elektrode über eine Verlängerung unter der Haut mit dem Neurostimulator. Die Leitungen führen dann vom Brustbereich über den Hals zum Kopf.

Genesung

Die Patienten verlassen das Krankenhaus normalerweise einige Tage nach dem Eingriff. Die Heilung kann mehrere Wochen dauern. Beschwerden oder Schmerzen an der Hautschnittstelle können medikamentös behandelt werden. Wenn Sie zur Erholung nach Hause geschickt werden, wird das Implantat zunächst nicht eingeschaltet. Dies erfolgt stattdessen im Rahmen der ersten Programmierung.

Sie vermeiden mehrere Wochen lang anstrengende Aktivitäten, Bewegungen des Armes über die Schulter und eine starke Streckung des Halses. Vielleicht möchten Sie nach und nach Aktivitäten ausprobieren, die Ihnen vor dem Eingriff schwer gefallen sind. Sprechen Sie zuerst mit Ihrem Arzt darüber und achten Sie darauf, alle ärztlichen Anweisungen zu befolgen.

Programmiersitzungen

Nachdem Sie sich von der Operation erholt haben, wird Ihr Arzt das Gerät einschalten und so programmieren, dass Ihre individuellen Symptome bestmöglich kontrolliert werden. Gleichzeitig sollen Nebenwirkungen auf ein Minimum begrenzt werden. Bei den Nachsorgeterminen werden die Einstellungen weiter angepasst. Die regelmäßige Anpassung der Einstellungen gehört routinemäßig zur THS-Therapie.

Nach der ersten Programmierung berichten Tremorpatienten von einem kurz anhaltenden Kribbeln und die Symptome verbessern sich gewöhnlich fast sofort. Die Therapieergebnisse sind jedoch variabel. Patienten mit anderen Symptomen von Morbus Parkinson spüren oft nichts und die vollständige Wirkung der Therapie setzt nicht unmittelbar ein. Die besten Ergebnisse werden durch Feineinstellung des Systems mit Blick auf Ihre individuellen Symptome beobachtet. Es kann mehrere Monate lang dauern, bis die maximale Wirkung erzielt wird.

In Abhängigkeit vom System und Ihrem Therapiebedarf, erhalten Sie ein Handgerät (unten abgebildet), mit dem Sie das System ein- und ausschalten, die Stimulation anpassen und den Batteriestatus prüfen können.

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Die Informationen auf dieser Seite ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit Ihrem Arzt. Sprechen Sie immer auch mit Ihrem Arzt, wenn es um Diagnose und Behandlung geht.