In den Medien kursieren immer wieder kritische Berichte, die verunsichern können. Hochwertige Studien bestätigen die Sicherheit bariatrischer Eingriffe – das Risiko für Komplikationen oder Todesfälle ist sehr gering. Tatsächlich ist die Sterblichkeitsrate der laparoskopischen bariatrischen Chirurgie vergleichbar mit etablierten, als risikoarm geltenden Eingriffen wie der laparoskopischen Gallenblasenentfernung (ca. 0,1 %) oder der Knieendoprothetik (ca. 0,3 %).1
Komplikationen nach einem Eingriff können lebensbedrohlich sein und müssen umgehend behandelt werden.
Mögliche Komplikationen
Wie bei jedem operativen Eingriff können auch bei bariatrischen Operationen Komplikationen auftreten. Dazu zählen unter anderem Magen-Darm-Fisteln, Blutungen, Darmverschluss, Magengeschwür, Thrombosen, Hernien oder das sogenannte Dumping-Syndrom, das mit einem beschleunigten Verdauungsablauf einhergehen kann.3
Mögliche langfristige Komplikationen
Es besteht das Risiko langfristiger Komplikationen, die möglicherweise erst nach Monaten oder Jahren auftreten. Dazu gehören das Dumping-Syndrom, bestimmte psychische Probleme sowie Ernährungsmängel, die gefährlich sein können, wenn sie nicht behandelt werden.3
Multivitamin- und Mineralstoffpräparate können viele Arten von Nährstoffdefiziten verhindern.3 Ihr Behandlungsteam wird wahrscheinlich die Notwendigkeit betonen, bestimmte Vitamine einzunehmen.3 Ihr Gesundheitsteam wird Sie ermutigen, alle Nachsorgetermine zur Ernährungsüberwachung wahrzunehmen.3 Dies dient der Vermeidung möglicher schwerer Komplikationen wie stoffwechselbedingter Knochenerkrankungen, Blutarmut, Nervenleiden und Proteinmangel.3
Obwohl Patient*innen im Durchschnitt über eine höhere Lebensqualität berichten,3 besteht ein erhöhtes Risiko für bestimmte psychische Probleme. Dazu gehören Selbstverletzung und Alkoholmissbrauch.3 Es ist wichtig, sich des erhöhten Risikos psychischer Probleme bewusst zu sein.3 Das Gleiche gilt für die Bereitschaft, über Behandlung und Unterstützung zu sprechen.3
Sprechen Sie mit einer Fachkraft für bariatrische Chirurgie
Bevor Sie sich für einen bariatrischen Eingriff entscheiden, ist es natürlich wichtig, in einem Adipositaszentrum über Ihre möglichen Risiken zu sprechen. Sowohl Sie als auch Ihr Behandlungsteam möchten die Wahrscheinlichkeit möglicher Komplikationen so gering wie möglich halten.
Wenn Sie sich für einen bariatrischen Eingriff entscheiden, denken Sie daran, dass eine angemessene Aufklärung wichtig ist, um optimale Ergebnisse zu erzielen und die Risiken zu verringern.3 Ihr medizinisches Team wird Sie wahrscheinlich darüber aufklären, was Sie erwartet und auf welche Warnzeichen Sie achten sollten.
Befolgen Sie alle medizinischen Anweisungen zur Ernährung3, darunter auch wie oft und wie viel Wasser Sie trinken sollten, wie viel Protein Sie essen und welche Vitamine Sie einnehmen sollten. Obwohl viele Risikofaktoren außerhalb der Kontrolle des/der Patient*in liegen, kann die Befolgung medizinischer Leitlinien dazu beitragen, das Risiko langfristiger Komplikationen zu verringern.3
1. Robertson AG, Wiggins T, Robertson FP et al. Periopera have mortality in bariatric surgery: meta-analysis. British Journal of Surgery. 2021. https://doi.org/10.1093/bjs/znab245
2. Arterburn DE, Telem DA, Kushner, RF et al. Benefits and Risks of Bariatric Surgery in Adults: A Review. Jama. 2020. doi:10.1001/jama.2020.12567
3. Wilson R, Aminian A, Tahrani, A. Metabolic Surgery: A clinical update. Wiley. 2020 DOI: 10.1111/dom.14235
Die hier enthaltenen Informationen stellen keine medizinische Beratung dar und sollten keinesfalls als Alternative zu einem ärztlichen Beratungsgespräch betrachtet werden.
Lassen Sie sich zu Indikationen, Kontraindikationen, Warnungen, Vorsichtsmaßnahmen, unerwünschten Ereignissen und weiteren Informationen ärztlich beraten.