Tiefe Hirnstimulation

Patientenauswahl

Viele Faktoren spielen für den Erfolg der Tiefen Hirnstimulation eine Rolle. Einer der wichtigsten ist die richtige Patientenauswahl.

Eine umfassende Aufklärung des Patienten über die Vorzüge sowie über die potentiellen Risiken der DBS-Therapie, die erforderlichen operativen Schritte, die Anforderungen der Nachsorge und die notwendige Eigenverantwortung des Patienten ist für ein optimales Therapieergebnis unabdingbar.

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Patienten mit Idiopathischem Parkinson-Syndrom für die DBS-Therapie

Die Medtronic DBS-Therapie für das Idiopathische Parkinson-Syndrom eignet sich für Patienten, die die folgenden Kriterien erfüllen:

  1. Parkinson-Erkrankung seit mindestens vier Jahren
  2. Beeinträchtigung der Lebensqualität durch:
    • krankheitsbedingte Symptome (on-off-Fluktuationen und/oder Tremor) und/oder
    • durch Nebenwirkungen der Anti-Parkinson-Medikation (hyperdopaminerge Symptome - z.B. Spielsucht, Hypersexualität, Hypomanie) und/oder anti-cholerge Symptome
  3. Keine Begleiterkrankungen, die einen chirurgischen Eingriff unmöglich machen
  4. Erhaltenes klares Ansprechen der motorischen Symptome auf Levodopa
  5. Keine bestehenden starken, therapierefraktären psychiatrischen Erkrankungen (z. B. schwere Depression, schwere kognitive Einschränkung

Bei Patienten mit erhöhtem Risiko einer intrakraniellen Blutung ist bei der Elektrodenimplantation extreme Vorsicht angebracht. Berücksichtigen Sie alle bekannten Faktoren wie beispielsweise frühere neurologische Verletzungen oder verordnete Arzneimittel (Antikoagulanzien), die eine Prädisposition des Patienten für Blutungen vermuten lassen.

Denken Sie daran, dass der Ersteingriff beim Vorliegen bestimmter klinischer Zustände wie den nachstehend genannten mit größeren Risiken behaftet ist:

  • Schlaganfall oder neurologische Erkrankungen (außer Idiopathisches Parkinson-Syndrom)
  • Kardiovaskuläre Erkrankungen
  • Nieren- oder Leberversagen
  • Diabetes mellitus

Um den größtmöglichen Nutzen des Neurostimulationssystems zu gewährleisten, wird eine langfristige postoperative Betreuung des Patienten empfohlen. Die Stimulationsparameter sollten so angepasst werden, dass eine maximale Symptomunterdrückung bei minimalen Nebenwirkungen erzielt wird. Hohe Parameterwerte können auf ein Problem im System oder auf eine suboptimale Elektrodenplatzierung hinweisen. Der Patient sollte über die mit höheren Parameterwerten einhergehenden Risiken informiert werden.

Zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit der DBS-Therapie bei den folgenden Patientengruppen liegen keine Erkenntnisse vor:

  • Patienten mit neurologischen Erkrankungen (außer Idiopathisches Parkinson-Syndrom)
  • Patienten, die sich zuvor bereits einer chirurgischen Ablation unterzogen haben
  • Schwangere
  • Patienten unter 18 Jahren
  • Patienten über 75 Jahren
  • Patienten mit Demenz
  • Patienten mit Koagulopathien
  • Patienten mit mäßiger bis schwerer Depression

 Patientenauswahlassistent - EARLYSTIMULUS

 

Der EARLYSTIMULUS DBS-Patientenauswahlassistent ermöglicht eine einfachere und eindeutigere Identifizierung von IPS-Patienten, die – zwecks weiterer Evaluierung – für eine Überweisung an ein DBS-Zentrum oder an einen implantierenden Neurochirurgen in Frage kommen können.

Den EARLYSTIMULUS DBS-Patientenauswahlassistent finden Sie im Internet unter:

http://www.earlystimulus.com

 

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