WAS IST BARRETT-ÖSOPHAGUS?

Barrett-Ösophagus ist eine Krankheit, bei der die Schleimhaut der Speiseröhre betroffen ist und die eine Vorstufe zum Krebs sein kann.

BARRETT-ÖSOPHAGUS

Barrett-Ösophagus ist eine Krankheit, bei der die Schleimhaut der Speiseröhre betroffen ist. Barrett-Ösophagus kann eine Vorstufe zum Krebs sein.
Die Erkrankung tritt auf, wenn Magensäure und Enzyme über einen längeren Zeitraum in die Speiseröhre zurückfließen. Im Laufe der Zeit verursacht die chronische Verletzung durch das Zurückfließen von Säure, dass sich die Zellen der Speiseröhre verändern. Bei Patienten, deren gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) nicht behandelt wird, entwickelt sich häufig ein Barrett-Ösophagus.1 Schätzungen zufolge haben mehr als 95 % der Patienten mit Barrett-Ösophagus auch GERD.2

Etwa 1,85 Millionen deutsche Erwachsene leiden an einem Barrett-Ösophagus. Davon erhalten schätzungsweise nur 133.000 eine Diagnose.3.

Barrett-Ösophagus ist der primäre Risikofaktor für Speiseröhrenkrebs und kann das Risiko einer Person um das 50-Fache oder mehr erhöhen.5-7

Infografik zum Risiko von Speiseröhrenkrebs bei Patienten mit Barrett-Ösophagus.

RISIKO EINSCHÄTZEN

Schätzen Sie Ihr Risiko für Barrett Ösophagus ein (.pdf)
Der Fragenbogen soll Ihnen bei der Einschätzung helfen, ob bei Ihnen ein Risiko für einen Barrett Ösophagus oder für Kehlkopfkrebs bestehen könnte.

SYMPTOME VON BARRETT-ÖSOPHAGUS

Menschen mit Barrett-Ösophagus verspüren möglicherweise keine Symptome.8 Allerdings können chronisches Sodbrennen, Schluckbeschwerden, Übelkeit, Schmerzen in der Brust und andere GERD-Symptome ein Indiz für die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen sein.

Außer chronischem Sodbrennen können weitere Risikofaktoren für Barrett-Ösophagus u. a. folgende sein:9

  • Übergewicht
  • heller Hauttyp
  • Familiäre Krankengeschichte
  • Männliches Geschlecht

Um sicher zu sein, ob Sie Barrett-Ösophagus haben, fragen Sie einen Gastroenterologen. Barrett-Ösophagus kann nicht allein anhand von Symptomen diagnostiziert werden. Für die Diagnose von Barrett ist eine Endoskopie der Speiseröhre erforderlich.

Mann sitzt in der Küche neben seiner Frau und hustet.

KRANKHEITSVERLAUF DER KRANKHEIT UND KOMPLIKATIONEN

Barrett-Ösophagus kann schwerwiegende Stadien durchlaufen und möglicherweise zu einem Adenokarzinom der Speiseröhre, einer Form von Speiseröhrenkrebs, führen.5,6,10

 Es gibt drei Stufen von Barrett-Ösophagus, die von intestinaler Metaplasie ohne Dysplasie bis hin zu hochgradiger Dysplasie reichen. Dysplasie bedeutet ein anormales Zellwachstum in Körpergewebe. Eine Dysplasie wird nicht als Krebs eingestuft, kann aber das Risiko, einen Krebs zu entwickeln, erhöhen, daher wird in medizinischen Leitlinien eine Behandlung empfohlen.11,12

  • Intestinale Metaplasie ohne Dysplasie: Es liegt ein Barrett-Ösophagus ohne sichtbare präkanzeröse Zellveränderungen in der Speiseröhrenschleimhaut vor.
  • Geringgradige Dysplasie: Die Zellen zeigen ein frühes präkanzeröses Stadium von Zellveränderungen, die zu einem Speiseröhrenkrebs führen könnten.
  • Hochgradige Dysplasie: Die Zellen der Speiseröhre zeigen einen hohen Grad an präkanzerösen Veränderungen, von denen angenommen wird, dass sie die letzte Stufe vor einem Speiseröhrenkrebs sind.

Stadien des Barrett-Ösophagus

  1. Normale, gesunde Speiseröhre
  2. Geschädigte Speiseröhre durch länger andauernde Säureeinwirkung
  3. Barrett-Ösophagus-Schleimhaut
  4. Barrett- Ösophagus mit Dysplasie
  5. Adenokarzinom der Speiseröhre
Abbildung der verschiedenen Stadien von durch GERD, Barrett-Ösophagus und Speiseröhrenkrebs geschädigter Speiseröhre.

ADENOKARZINOM DER SPEISERÖHRE

Krebs entsteht, wenn die anormalen Zellen, die am Barrett-Ösophagus beteiligt sind, schnell und unkontrolliert wachsen und die tieferen Schichten der Speiseröhre befallen. Diese Form des Speiseröhrenkrebses nennt sich Adenokarzinom der Speiseröhre (EAC) und kann über die Speiseröhre hinaus streuen.

In den kommenden 10 Jahren wird das Risiko an Speiseröhrenkrebs zu sterben deutlich ansteigen. Speiseröhrenkrebs macht bei Frauen 3 % aller Krebserkrankungen aus, 6 % aller Krebserkrankungen bei Männern.  Barrett Ösophagus wird mit einem erhöhten Risiko in Verbindung gebracht, an einem Adenokarzinom der Speiseröhre zu erkranken. Die absolute Inzidenz eines Speiseröhren-Adenoms ist um das sechsfache erhöht.

Eine Behandlungsoption ist die Radiofrequenzablation. Es wurde gezeigt, dass der Barrett-Ösophagus behandelt werden kann und dadurch das Risiko einer hochgradigen Dysplasie und eines Adenokarzinom der Speiseröhre erheblich reduziert werden können.8,14,15

Die Informationen und Materialien auf dieser Seite ersetzen nicht den medizinischen Rat Ihres Arztes, mit dem Sie Diagnose und Behandlung sowie Nutzen und Risiken besprechen sollten. Behandlungsergebnisse können von Patient zu Patient unterschiedlich sein.

1

Dymedex Marktentwicklungsberatung, Strategische Marktbewertung, Barrx, 30. Oktober 2014. Referenzen 1, 3-5, 7-13, 15, 16, 20-23, 25, 27-29, 40-44, 46, 48-50, 54-59, 62-66, 68-75, 78, 79, 81, 82, 87-89, und 97 aus der vollständigen Zitatliste, abrufbar auf www.medtronic.com/giclaims

2

Spechler SJ. Barrett’s esophagus. N Engl J Med. 2002;346(11):836-42.

3

J.L.Herrera, Elizondo R., Monreal Robles D., García Compean E.I., González Moreno O.D., Borjas Almaguer H.J., Maldonado Garza J.A., González González: Prevalence of Barrett's esophagus: An observational study from a gastroenterology clinicPrevalencia de esófago de Barrett: estudio observacional en una clínica de gastroenterología, https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2255534X17300610

4

SEER Cancer Statistics Factsheets: Esophageal Cancer. National Cancer Institute. Bethesda, MD, http://seer.cancer.gov/statfacts/html/esoph.html.

5

De Jonge PJ, van Blankenstein M, Looman CW, Casparie MK, Meijer GA, Kuipers EJ. Risk of malignant progression in patients with Barrett’s oesophagus: a Dutch nationwide cohort study. Gut. 2010;59:1030-6.

6

Hvid-Jensen F, Pedersen L, Drewes AM, Sorensen HT, Funch-Jensen P. Incidence of adenocarcinoma among patients with Barrett’s esophagus. N Engl J Med. 2011;365:1375-83.

7

Wani S, Falk G, Hall M, Gaddam S, Wang A, Gupta N, et al. Patients with nondysplastic Barrett’s esophagus have low risks for developing dysplasia or esophageal adenocarcinoma. Clin Gastroenterol Hepatol. 2011;9(3):220-7.

8

Shaheen NJ, Richter JE. Barrett’s oesophagus. Lancet. 2009;373(9666):850-61.

9

Spechler SJ, Souza RF. Barrett’s esophagus. NEJM. 2014;371:836-45.

10

Pohl H, Welch HG. The role of over diagnosis and reclassification in the marked increase of esophageal adenocarcinoma incidence. J Natl Cancer Inst. 2005;97:142-6.

11

Shaheen NJ, Falk GW, Iyer PG, Gerson LB. ACG Clinical Guideline: Diagnosis and Management of Barrett’s Esophagus. The American Journal Of Gastroenterology. 2016;111(1):30-50. doi:10.1038/ajg.2015.322.

12

Wani S, Qumseya B, Sultan S, et al. Endoscopic eradication therapy for patients with Barrett’s esophagus-associated dysplasia and intramucosal cancer. Gastrointestinal Endoscopy. 2018;87(4):907-931.

13

Farthing, M., Roberts, S.E., Samuel, D.G., Williams, J.G., Thorne, K., Morrison-Rees, S., John, A. and Akbari, A. (2014) ‘Survey of digestive health across Europe: Final report. Part 1: The burden of gastrointestinal diseases and the organisation and delivery of gastroenterology services across Europe, United European Gastroenterology Journal, 2(6), pp. 539 to 543. doi: 10.1177/2050640614554154.

14

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15

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16

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17

Ferlay J, et al. Cancer incidence and mortality patterns in Europe: estimates for 40 countries in 2012. Eur J Cancer. 2013 Apr;49(6):1374-403. doi: 10.1016/j.ejca.2012.12.027.