Es gibt viele Möglichkeiten, Probleme mit einer mit einer mangelnden Blasenkontrolle (Blasenschwäche, überaktive Blase, Dranginkontinenz oder auch schlaffe Blase) zu umzugehen. Hier finden Sie weitere Informationen, wenn konservative Behandlungsmöglichkeiten nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Erfahren Sie mehr zu weiteren Möglichkeiten.

Schritt 1: Diagnose 

„Was passiert mit mir?“

Wenn Sie Symptome verspüren, die auf eine mangelnde Blasenkontrolle hindeuten, ist es Zeit für einen Termin bei einem Spezialisten für Blasenfunktionsstörungen. Ihr Arzt kann Sie bitten, ein Symptom-Tagebuch auszufüllen, um eine bessere Vorstellung von Ihren täglichen Problemen zu erhalten und die Diagnose bestätigen zu können.

ZU DEN SYMPTOMEN EINER ÜBERAKTIVEN BLASE GEHÖREN:

Dranginkontinenz

  • Harnabgang, bevor Sie in der Lage sind, die Toilette zu erreichen
  • Plötzlich auftretender, starker, nicht-aufschiebbarer Harndrang

Drang mit häufigem Wasserlassen

  • Häufiger, unkontrollierbarer Harndrang
  • Mehr als 8 Toilettengänge pro Tag
  • Ständiger Harndrang

ZU DEN SYMPTOMEN einer schlaffen Blase (nicht-obstruktiver Harnverhalt) GEHÖREN:

  • Sie können nicht einschätzen, ob Ihre Blase voll ist
  • Große Mengen an Harn in der Blase
  • Tropfender oder schwach fließender Harn
  • Notwendigkeit eines Katheters

Schritt 2: Änderung des Lebensstils

„Was sollte ich zuerst versuchen?“

Konservative Behandlungen können manchen Menschen helfen, während sie bei anderen nicht so gut (oder überhaupt nicht) wirken. Dies sind alles relativ einfache Verhaltensänderungen, die Sie möglicherweise bereits praktizieren.

  • Ernährung und Bewegung: Eine Änderung des Lebensstils kann u. a. eine Reduktion des Koffeinkonsums und mehr Bewegung umfassen.
  • Blasentraining: dies beinhaltet das aktive Unterdrücken des Harndrangs und Toilettengänge nach einem strengen Zeitplan.
  • Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur: Dies kann durch Kegel-Übungen, d. h. durch das wiederholte Zusammenziehen und Entspannen der Muskeln des Beckenbodens, erzielt werden.

Schritt 3: Orale Arzneimittel

„Gibt es Arzneimittel gegen eine überaktive Blase?“

Wenn Änderungen des Lebensstils nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen, sind orale Arzneimittel der nächste Schritt. Diese Arzneimittel können helfen, die Symptome unter Kontrolle zu halten. Sie können unter Umständen aber andere Probleme verursachen.

Sie müssen daran denken, diese Arzneimittel jeden Tag einzunehmen. Einige Nebenwirkungen können unangenehm sein, wie Mundtrockenheit, verschwommenes Sehen, Verstopfung und Bluthochdruck. Andere Nebenwirkungen können wiederum schwerwiegender sein. In der Tat deuten nur begrenzt verfügbare Studiendaten darauf hin, dass eine Klasse von Medikamenten zur Behandlung der überaktiven Blase (Anticholinergika) bei älteren Menschen das Demenzrisiko erhöhen kann.1

Noch wichtiger zu beachten ist, dass diese Arzneimittel nicht immer wirken. In einer Umfrage gaben 72 Prozent der Patienten an, dass sie die Arzneimittel bereits nach sechs Monaten abgesetzt haben.2

SCHRITT 4: Alternative Therapien

„Was ist, wenn Arzneimittel bei mir nicht wirken?“

Wenn sowohl Änderungen des Lebensstils als auch Arzneimittel die Blasenschwäche nicht verbessern, gibt es nicht medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, die in Erwägung gezogen werden können.

MEDTRONIC THERAPIE bei mangelnder Blasenkontrolle MIT DEM INTERSTIMTM SYSTEM

Wenn Sie bereit sind, einen alternativen Ansatz auszuprobieren, kann Ihnen die Medtronic Therapie zur Behandlung einer mangelnden Blasenkontrolle mit dem InterStim™ System helfen. Sie stimuliert die Nerven, die Ihre Blase und Darm steuern, damit wieder eine normale Blasen- und Darmfunktion hergestellt wird.

  • Probieren Sie die Therapie im Rahmen einer Testung aus
  • Nachgewiesene langfristige Linderung3,4,5
  • Verfügbare Ressourcen und Unterstützung

Die Implantation eines InterStim™ Systems birgt ähnliche Risiken wie jeder andere operative Eingriff. Dazu zählen u. a. Schwellungen, Blutergüsse, Blutungen und Infektionen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, wie sich diese Risiken minimieren lassen. Im Rahmen der Testung können Komplikationen auftreten, beispielsweise ein Verrutschen der Elektrode, technische Probleme mit dem Gerät und vorübergehende Schmerzen. Ihr Arzt oder Ihre Pflegefachkraft informiert Sie darüber, wie das Testgerät bedient wird, und über bestimmte Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Testung und der Einschränkung von Aktivitäten.

INJIZIERBARE ARZNEIMITTEL

Injizierbare Arzneimittel können eine überaktive Blase vorübergehend lindern, verursachen jedoch möglicherweise andere Probleme.

  • Injektion muss alle 6–9 Monate wiederholt werden6
  • Ist mit einem signifikanten Risiko der Selbstkatheterisierung verbunden7,8
  • Erhöht das Risiko einer Harnwegsinfektion7

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1

Gray S, Anderson M, Dublin S et al. Cumulative Use of Strong Anticholinergics and Incident Dementia. JAMA Intern Med. 2015;175(3):401-407.

2

Yeaw J, Benner J, Walt JG et al. Comparing adherence and persistence across 6 chronic medication classes. J Manag Care Pharm. 2009:15(9): 724-736.

3

Siegel S, Noblett K, Mangel J, et al.  Five-Year Follow-up Results of a Prospective, Multicenter Study of Patients with Overactive Bladder Treated with Sacral Neuromodulation. The Journal of Urology 2018;Volume 199(1), 229 – 236.

4

van Kerrebroeck PE et al. Results of sacral neuromodulation therapy for urinary voiding dysfunction: outcomes of a prospective, worldwide clinical study. J Urol. 2007 Nov;178(5):2029-34.

5

Hull T et al. Long-term durability of sacral nerve stimulation therapy for chronic fecal incontinence. Dis Colon Rectum. 2013 Feb;56(2):234-45.

6

Nitti et al. Durable Efficacy and Safety of Long-Term OnabotulinumtoxinA Treatment in Patients with Overactive Bladder Syndrome: Final Results of a 3.5-Year Study. J Urol. 2016 Sep;196(3):791-800. 

7

Visco A, Brubaker L, Richter HE et al. Anticholinergic therapy vs. onabotulinumtoxinA for urgency urinary incontinence. New Engl J Med. 2012;367(19):1803-1813.

8

Liberman D et al. Real-World Retention Rates After Intravesical OnabotulinumtoxinA for Idiopathic Overactive Bladder. Female Pelvic Med Reconstr Surg. 2018 Nov/Dec;24(6):404-407.

Die Informationen auf dieser Seite ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit Ihrem Arzt. Sprechen Sie immer auch mit Ihrem Arzt, wenn es um Diagnose und Behandlung geht.